Supermarkt
lange Sondersituation vor. Durch die Schließung der Grenze durch unsere östlichen Nachbarn steuert Österreich, wie intern verlautet, auf einen „Pflegenotstand“zu. Nach Schätzungen des Gesundheitsministeriums arbeiten in Ostösterreich 30.000 Pflegekräfte, die aus Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Rumänien, Bulgarien stammen und als Tages- oder Wochenpendler unterwegs sind. Außenminister Alexander Schallenberg versucht seit Tagen, in Verhandlungen mit seinen osteuropäischen Amtskollegen Sonderregelungen für Tagesund Wochenpendler zu erwirken. Für Bulgaren wird eine Luftbrücke erwogen.
Handelsketten. Österreichs Abhängigkeit von osteuropäischen Arbeitskräften hat in den letzten Tagen auch zu ernsthaften Problemen bei den großen Lebensmittelketten geführt. Mehr als 800 Soldaten helfen in den Großlagern der bekannten Supermarktketten aus. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner kündigte gestern die Mobilisierung
von 3000 Milizsoldaten für Mai an. Bereits heute unterstützt das Heer die Polizei bei den Kontrollen der Außengrenzen (Brenner, Kärnten) und beim Schutz von Botschaften. Zivildienstministerin Elisabeth Köstinger will bis zu 1700 Zivildiener mobilisieren, diese sollen den Pflegeorganisationen, den Spitälern oder den Rettungsorganisationen unter die Arme greifen.
Rückholaktion. Am Montag lief eine groß angelegte Rückholaktion von Tausenden Österreichern aus aller Welt an. Zwei Maschinen der AUA haben bereits 600 Urlauber aus Marrakesch zurückgeholt. In den kommenden Tagen sind Maschinen nach Teneriffa, auf die Malediven, nach Mauritius und ins ferne Kapstadt unterwegs. Rund 40.000 Österreicher halten sich derzeit als Touristen oder beruflich außerhalb Europas auf. Die Evakuierungsflüge finden freilich nicht gratis statt, den Passagieren werden die Kosten in Höhe eines Normaltickets verrechnet.