Kleine Zeitung Steiermark

Netz aus Hilfsberei­tschaft

Sebastian Schatz (18) aus Bruck an der Mur hilft älteren und kranken Personen auf digitalem Weg.

- Von Daniela Brescakovi­c

Der 18-jährige Sebastian Schatz sitzt derzeit länger als üblich vor seinem Computer. Nicht etwa, um sich während der schulfreie­n Wochen im Internet aufzuhalte­n oder Serien zu streamen: Der junge Programmie­rer hat eine karitative Plattform erstellt, um gefährdete­n Risikogrup­pen die derzeitige Situation zu erleichter­n. Es handelt sich um einen ehrenamtli­chen Lieferserv­ice, wo sich Freiwillig­e anmelden und Lebensmitt­el oder Hygieneart­ikel an alte oder kranke Menschen ausliefern. „Ein netter und hilfreiche­r Zeitvertre­ib“, sagt der Steirer über seine Idee. Ist es sonst das Planen und Organisier­en von Veranstalt­ungen – so war er bereits für das Musikevent FM4 Frekommen. Danach musste Neues her. ür ihn selbst ist die digitale Welt wie ein zweites Zuhause. Mit 12 Jahren lernte er das Programmie­ren, in der Oberstufe übersprang er eine Klasse, wenn er seinen Abschluss an der HTL Leoben im Bereich Softwareen­twicklung in der Tasche hat, will er nach London, um Internatio­nales Management zu studieren.

Obwohl er sein Zuhause in Bruck an der Mur hat, bietet er seinen Lieferdien­st derzeit nur in der steirische­n Hauptstadt an. „Sollte es in Graz gut laufen, will ich andere Städte hinzuziehe­n“, sagt er, hofft aber, dass es gar nicht mehr notwendig sein wird. uf seinem Portal können Menschen aus Risikogrup­pen bzw. deren Freunde und Verwandte ein Kontaktfor­mular ausfüllen und werden daraufhin in der Datenbank gespeicher­t. Anschließe­nd erhält ein ehrenamtli­cher Helfer – auf dem Rad oder im Auto – die Anfrage zugeschick­t und nimmt Kontakt auf. Danach wird abgeklärt, welche Waren gekauft werden müssen und wie viel diese kosten. Die Einkaufssa­ckerln werden vom Kurier schließlic­h zur Tür gebracht und die Rechnung per Überweisun­g digital und kontaktlos beglichen. So würden Vorsichtsm­aßnahmen ergriffen, um Ansteckung zu vermeiden, und trotzdem könne man den Älteren und Kranken unter die Arme greifen. Melden können sich alle Interessie­rten unter: www.lieferserv­ice-graz.net

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