Saisonrückblick auf dem Ergobike
Nici Schmidhofer sitzt heute auf dem Rad, statt auf Ski das Finale in Cortina zu fahren.
gelungen ist. Heuer wäre die Kugel ja wohl untergegangen“, sagt sie. Wie wahr: Der Sport ist in den Hintergrund getreten, lange war er zu wichtig – im Nachhinein. „Man muss ehrlich sein: Wir haben wohl alle unterschätzt, was da auf uns zukommt, es hat keiner ernst genommen. Man muss sagen: Dass wir noch vor drei Wochen im Aosta-tal gefahren sind, war nicht gut – aber damals war Italien eben noch keine Sperrzone. Und trotz aller Desinfektionsmittel, trotz aller Umarmungsverbote, vielleicht hätte man einiges verhindern können, wenn wir früher reagiert hätten.“Nachdenklicher macht die Lachtalerin da schon, „dass viele nach wie vor nicht sehen, dass es um viel geht“.
Über das Virus selbst und Sanktionen will sie gar nicht viel sprechen. „Ich bin ja keine Expertin, ich muss mich auf die Regierung und ihre Entscheidungen verlassen. Und ich denke, die machen das gut zurzeit“, sagt Schmidhofer. Ihr bleibt Zeit, daheim, im Training. „Gut ist, dass wir einen
Aufbau im konditionellen Bereich machen können.“
Auf dem Rad – und auch abseits davon – wird natürlich die abgelaufene Saison analysiert, die mit dem Sieg in Lake Louise so gut begann. „Dann wurde ich krank, das hat viel Substanz gekostet, ich hab das Gefühl auf dem Ski verloren“, sagt Schmidhofer. Dazu kam die Erkenntnis, dass die Abstimmung zwar oft passt, aber bei gewissen Schneearten eben auch nicht. „Daran gilt es, zu arbeiten. Sobald man halt wieder daran arbeiten kann und auch wieder auf Schnee trainieren kann.“Bleibt die ganz persönliche Bilanz ihrer Saison eins nach dem Disziplinen-weltcupsieg: „Ich mache ein Hakerl drunter. In einer Disziplin bin ich Top drei, das war das Ziel. Aber ich weiß, es geht mehr.“Michael Schuen