Lernen vor dem Fernseher
Öffentlich-rechtliche Sender erweitern in diesen Tagen ihr Bildungsprogramm für Schüler und Jugendliche.
Die Coronakrise führte dazu, dass der ORF im Eiltempo sein Angebot für Kinder und Jugendliche erneuerte und nach mehr als einem Jahrzehnt wieder eigene Kindernachrichten (ZIB Zack“) einführte – moderiert von Gerhard Maier und Mariella Gittler.
Der Vergleich mit anderen öffentlich-rechtlichen Sendern zeigt, dass es beim ORF Aufholbedarf gab. Mehr als ein Dutzend öffentlich-rechtlicher Sender in Europa bieten Kindernachrichten an. So auch ARD und ZDF, die auf ihrem gemeinsamen Jugendsender Kika zweimal täglich die „logo!“-nachrichten senden und das Programm in Reaktion auf Corona adaptierten. Ebenso Ard-alpha, das nun von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr Schüler mit Unterrichtsmaterialien und Lernformaten versorgt. Ein dickes Paket für Lernende hat auch der Kultursender Arte in seiner „Teenieecke“parat: etwa mit der „Fragestunde“, die sich in knackigen drei Minuten mehrsprachig unterschiedlichsten Themen widmet: von CO2 bis Charlie Hebdo.
Das Kulturradio Ö 1 ergänzte seine Kinderreihe „Rudi Radiohund“jüngst mit einem eigenen Kinderjournal. Zu hören jeden Donnerstag um 15.55 Uhr. Zudem stellt der Sender unter dem Titel „Ö 1 macht Schule“Lernmaterialien und Unterrichtsideen zur Verfügung, die auf das Radioprogramm abgestimmt sind. DH
Auf den ersten Blick schaut es ja nach einem echten Schlaraffenland aus: Weltweit kommt es durch das Coronavirus zu immer mehr Shutdowns. Zwei große Profiteure sind schnell ausgemacht: der Kühlschrank, um den man in Heimquarantäne herumschleicht wie um das Goldene Kalb, und die Streamingdienste – das sind derzeit für viele Leute die Enden ihrer Welt. Beide haben mehr gemeinsam, als man denkt, denn noch sind die Archive der Streamingdienste gut gefüllt wie die meisten Heimkühlschränke, theoretisch könnte man sein halbes Leben damit verbringen.
D och der Nachschub bleibt im Moment auf der halben Linie stecken, denn viele Serienproduktionen sind derzeit virusbedingt eingestellt. Darunter Zugpferde wie weitere Staffeln von „The Witcher“, „Peaky Blinders“oder das große Hoffnungsprojekt „The Lord of the Rings“von Amazon Prime. Wer also jetzt viele neue Kunden lukriert, kann vielleicht später nicht mehr das Gourmet-menü servieren. Apropos Hunger: Diverse Analysten heizen jetzt schon den ganz großen Griller an: Ist der Disney-konzern, dessen Aktie durch die Kinoschließungen und Drehstopps zuletzt gefallen ist, im Visier von Apple? In Zeiten wie diesen scheint nichts mehr unmöglich zu sein.