Corona: Distanz und Hygiene
Apotheken haben eine gesetzliche Offenhaltepflicht. So wie bei Urlaub, Umbau oder Fortbildung darf auch während einer Epidemie, wie wir sie gerade jetzt erleben, die Apotheke nicht schließen. Wir Apotheker haben den staatlichen Auftrag, die Arzneimittelversorgung sicherzustellen. Jederzeit. Auch wenn uns allen ganz schön mulmig ist, wenn wir da jetzt mehr oder weniger ungeschützt tagtäglich „an der Front“stehen und mit kranken oder potenziell hochinfektiösen Menschen zu tun haben.
Daher gibt es auch die behördlich vorgeschriebenen Öffnungszeiten und Nachtdienste, Letztere von den Betrieben selbst finanziert und weder von öffentlicher Hand noch von der Krankenkasse abgegolten, um nicht nur eine flächendeckende, sondern auch eine Rund-um-die-uhrarzneimittelversorgung zu gewährleisten.
Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus bemühen sich die Apothekenteams mit verschiedenen Strategien um einen möglichst guten Kunden- und Selbstschutz. Das beginnt mit einem dosierten Zutrittsmanagement: Bitte betreten Sie die Apotheke erst, wenn ein Beratungsplatz für Sie frei ist.
Oft wartet dann beim Eingang schon ein Desinfektionsmittelspender, von dem Sie jedenfalls Gebrauch machen sollten.
Achten Sie auf ausreichenden Abstand zu anderen Kunden und den Mitarbeitern. Viele Apotheken haben in den letzten Tagen Plexiglasscheiben auf den Verkaufstischen als Spritzschutz aufgestellt, sodass bei Niesen, Husten oder auch bei etwas flüssiger Aussprache keine Tröpfcheninfektion zwischen Kunde und Apotheker stattfinden kann.
Manche Kollegen arbeiten mit Mundschutz oder Handschuhen, obwohl Experten deren Schutzwirkung als gering einstufen. Manche Apotheken haben ihr Team geteilt: Eine Hälfte arbeitet vormittags, dann wird mittags eine Stunde geschlossen und desinfiziert und am Nachmittag arbeitet die zweite Hälfte. Wichtig auch die Atemhygiene, Niesen und Husten in die Armbeuge und Vermeiden von Körperkontakt und Händeschütteln. Aber das wissen Sie ohnedies.
In diesen Tagen haben wir einen Ansturm sondergleichen auf die Apotheken erlebt. Vorzieh- und Hamsterkäufe inklusive. Doch ich kann Sie beruhigen: Die Apotheker sind immer für Ihre Medikamentenversorgung da. Wir haben ausreichend gefüllte Lager und der Nachschub durch Industrie und Großhandel funktioniert dank vieler Sonderschichten ausgezeichnet.
Ich bin wahrlich stolz auf „meine“202 Apothekenteams in der Steiermark und danke diesen für ihren oft übermenschlichen Einsatz, ebenso wie Ihnen, unseren Kunden, für Ihre Geduld und Ihr Verständnis.
Bleiben Sie gesund!