Sehr smart und ab heute 60
Alexander Wrabetz steuert auf eine vierte Amtszeit zu.
Als Alexander Wrabetz im August 2006 bei der Generaldirektorenwahl Monika Lindner vom Orf-thron stieß, war klar: Der promovierte Jurist, geboren am 21. März 1960 in Wien, ist ein hochbegabter Stratege. Eine Regenbogenkoalition aus SPÖ, BZÖ, Grünen, FPÖ und Unabhängigen kürte den kaufmännischen Direktor zum Generaldirektor. Bei seiner ersten Wiederwahl 2010 wählten auch etliche Övpstiftungsräte mangels Alternativen den (damals) Spö-nahen Kandidaten zum ORF-CHEF.
Wrabetz selbst stammt aus einer Fpö-nahen Familie und fährt sehr gut damit, kein parteipolitischer Eiferer zu sein. Für seine dritte Amtszeit konnte er knapp den schwarzen Richard Grasl schlagen, musste sich aber bis zum Ibiza-video mit Attacken der Freiheitlichen gegen den ORF herumschlagen. Ob es die Abschaffung der Gebühren, die gesamte Information der Orf-flotte oder die künftige Managementstruktur des größten Medienunternehmens des Landes betraf.
Ibiza und jetzt Corona haben die Kompetenz und Wichtigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks mehr als nur unterstrichen. Auch mit Rekordquoten. Und haben Wrabetz in seiner Position gestärkt.
Getrübt war sein Start als ORF-BOSS, da die Programmreform, selbst „zur größten aller Zeiten“hochgejubelt, mehr Häme als Erfolg brachte. Applaus gab es etwa für das Installieren von ORF III.
Gewählt wird wieder im August 2021. Wrabetz ist eine vierte Amtszeit zuzutrauen. Schließlich will er den multimedialen Newsroom auf dem Küniglberg, der ab 2022 in Betrieb gehen soll, auch selbst eröffnen.
Christian Ude