Die beiden lassen nun alles zurück. Das könnte für sie durchaus mit Angst um ihre Zukunft behaftet sein.
wenigsten Royals geglückt. Im Gegenteil: Die meisten scheiterten fulminant. Weiter ungelöst ein für die Betroffenen nicht unerhebliches Problem: Kanada wird nicht mehr weiter für die Sicherheit von Harry und Meghan aufkommen. Bis Ende März muss auch diese Frage geklärt werden: Der Aufwand dafür ist astronomisch – umgerechnet 23 Millionen Euro soll es jährlich kosten, die Ex-royals zu beschützen. Würden Harry und seine Frau tatsächlich wie angekündigt häufiger gleichzeitig zu verschiedenen Terminen an unterschiedlichen Orten reisen, wären die Kosten noch höher. Ken Wharfe, einst Leibwächter von Lady Diana, der 1997 tödlich verunglückten Mutter von Harry und William, warnte eindringlich: Das Hollywood-erprobte Pr-team rund um den Prinzen kümmere sich um die Vermarktung des 35-Jährigen, aber nicht wirklich um dessen Sicherheit. Erst jüngst etwa ging Harry dem russischen Komikerduo Wowan und Lexus auf den Leim: Dieses nahm unter einer gefälschten E-mail-adresse den Kontakt zu ihm auf und gab sich als Greta Thunberg aus. Der Nochherzog rief prompt zurück und plauderte auch Persönliches aus – ohne vorher seine Privatnummer unterdrückt zu haben.
Omid Scobie, royaler Berichterstatter
Das britische Volk scheint sich schrittweise von Harry zu entfernen – die Grundstimmung wird neben Sorge um Corona und Brexit vor allem von Sympathie für die betagte, zurückgelassene Monarchin und William getragen: der Fahnenflüchtige auf der einen, die Spurtreuen und Pflichtbewussten auf der anderen Seite. Auch Williams Frau Kate scheint die Standhafte, Verlässliche im royalen Setzkasten geworden zu sein und verdiente sich trotz so mancher Laune Respekt. „Kate trägt einhändig die königliche Familie mit“, streute etwa „Daily Mail“der 38-Jährigen englische Rosen. Meghan billigten viele gewissen Unterhaltungswert zu: „Sie war zu gut, um wahr zu sein für die Monarchie. Sie war das lächelnde Gesicht in einer abgrundtief langweiligen Institution“, ätzte etwa die britische Autorin und Juristin Hilary Mantel, keine erklärte Freundin staubgezuckerter königlicher Anachronismen. Gegen Ende teilten die Tabloids auch in Meghans Richtung genüsslich aus.
Keine royalen Restanteile also mehr dort in North Saanich auf Vancouver Island? Was Harry bleiben wird, sind diverse Schirmherrschaften, die seit jeher zum Rüstzeug der Windsors gehören. Zudem soll die 93-jährige Königin Harry als Geste der Güte zugesichert haben, dass er und seine Frau jederzeit in den Kreis der hochrangigen Mitglieder der Königsfamilie zurückkehren dürfen. Wie „The Times“weiß, sollen sie bereits die Einladung angenommen haben, den heurigen Sommer mit der Königin in deren Refugium Sandringham House in der Grafschaft Norfolk zu verbringen – gemeinsam mit ihrem Sohn Archie.
Nur ein Lackschaden für die Monarchie oder mehr? Der Palast wankte kurz, aber mächtig – um sich auch nach dem „Megxit“des Sechsten der Thronfolge wieder einzupendeln. Mit irritierenden Ereignissen mit der Endung „xit“hat diese Insel eben schon reichlich Erfahrung.