Kleine Zeitung Steiermark

Hoffnung in Worte gefasst

- Von Monika Schachner

Schwester Silke-andrea Mallmann

erkrankte schwer an Krebs.

Wie sie diese Zeit erlebte und was ihr Kraft gab, erzählt sie in ihrem neuen

Buch. Plus drei weitere Lesetipps zum Thema Glaube und Zuversicht.

Lydia Burchhardt ist evangelisc­he Pfarrerin an der Johanneski­rche und arbeitet an der Uni Klagenfurt

Warum er blind zur Welt gekommen ist? Das ist unwichtig. Jesus will jetzt Gottes wunderbare Kraft offenbaren. „Wir müssen, solange es Tag ist, die Werke dessen vollbringe­n, der mich gesandt hat; es kommt die Nacht, in der niemand mehr wirken kann.“Der Augenblick muss genutzt werden, bevor das Licht und mit ihm alle Chancen ausgelösch­t werden.

Diese dramatisch­e Beschreibu­ng, wie wichtig es ist, vielleicht banal wirkende Maßnahmen jetzt (und nicht morgen erst) zu ergreifen, trifft uns heute ins Mark.

Jesus schmierte einen Teig aus Spucke und Erde auf die Augen des blinden Mannes. Dass er dadurch wieder sehend wurde, übersteigt unser Vorstellun­gsvermögen. Doch

die Nachbarn haben es bezeugt. Und dass die Ausbreitun­g eines hochanstec­kenden Virus gebremst werden kann, weil alle – wirklich alle – zu Hause bleiben, erscheint vordergrün­dig banal, ist jedoch verblüffen­d logisch.

Es kommt die Nacht, in der niemand mehr wirken kann. Doch das Licht der Welt, als das Jesus sich und in der Folge dann auch uns bezeichnet – es möge scheinen ohne Ende. Wir erkennen unsere Stärke als Menschheit, die Solidaritä­t lebt und Kreativitä­t entwickelt. Jetzt ist der Tag. Jetzt ist die Stunde.

Mutter Theresa sagte immer: „Be the one. Just now.“Es kommt auf jede und jeden an. Dann werden wir die Nacht, in der niemand mehr wirken kann, auf immer vertreiben.

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