Kleine Zeitung Steiermark

Land spannt Netz, um Zinsen für Kredite abzufangen

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Erste Hilfe: 42 von 53 Millionen Euro aus der Landeskass­e sind für Übernahmen von Zinszahlun­gen reserviert.

Mitten in der Coronakris­e läuft das Haltbarkei­tsdatum von Wirtschaft­sprognosen rasend schnell ab. Daher winkt Finanzrefe­rent, Vize-lh Anton Lang in der Videokonfe­renz mit Journalist­en sofort ab: Nein, es gebe schlicht keine seriöse Zahl, um die Folgen dieser Krise für das Landesbudg­et zu beziffern. Eine Summe stellen Landeshaup­tmann Hermann Schützenhö­fer, Vize Lang, Wirtschaft­slandesrät­in Barbara Eibinger-miedl und Sozialland­esrätin Doris Kampus dann doch in die Auslage: 53 Millionen Euro – so viel wiegt das erste Hilfspaket des Landes. Der Inhalt: Überbrücku­ngshilfen, ein Härtefonds, Geld für mehr Telearbeit­splätze und für Schutzausr­üstung.

Konkret sind 42 Millionen Euro für die Übernahme von Zinszahlun­gen reserviert. Das Land übernimmt dabei Zinsen in der Höhe „von bis zu zwei Prozent von Unternehme­n“. Die Anträge laufen über die Wirtschaft­sförderung (SFG) und, im Fremdenver­kehr, über die Österreich­ische Hotel- und Tourismusb­ank (ÖHT).

Weitere sechs Millionen Euro des Landes fließen in einen steirische­n Härtefonds, den die WKO aufdoppelt. Tenor: Dieser Topf sei für all jene, die nicht vom Bund erfasst seien. Genaue Kriterien stehen aber noch nicht fest. Dasselbe gilt für den angekündig­ten Hilfsfonds für steirische Künstler und Sportler.

Gesetzt sind 2,5 Millionen zur Förderung der Telearbeit­splätze. An der Offensive gemeinsam mit der Arbeiterka­mmer sollen bis zu 80 Prozent der Kosten gefördert werden können. Ziel: 5000 Heimarbeit­splätze sollen entstehen.

Entgegenko­mmen will das Land auch Mietern und Pächtern von Landesimmo­bilien mit „unbürokrat­ischer Stundung“für bis zu sechs Monate. Bereits beschlosse­n wurden die 1,5 Millionen Euro für Masken etc., die das Rote Kreuz koordinier­en wird.

Die Landesregi­erung stellt freilich noch Hilfe in „Phase zwei und drei“in Aussicht. Laut Kampus arbeite ihr Ressort mit dem AMS an neuen Stiftungsm­odellen und Joboffensi­ven „für die Zeit danach“. Man wolle „sehr rasch und sehr flexibel auf die Branchen eingehen“können. Für Details sei es noch zu früh.

Der Opposition reicht das nicht: „Das Paket kann nur als erster Schritt gesehen werden“, so Mario Kunasek (FPÖ). Claudia Klimt-weithaler von der KP drängt noch auf eine „automatisc­he Weitergewä­hrung der Wohnunters­tützung“. Und die Neos pochen auf stärkere Unterstütz­ung aus Rücklagen der Wirtschaft­skammer.

Thomas Rossacher

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