Alles nur eine Frage der Zeit
Die Frage war so wichtig und erscheint plötzlich so nebensächlich: Wie lange noch stellen wir zweimal im Jahr die Zeit um?
gen. Heraus kam Seltsames: 4,6 Millionen Menschen beteiligten sich, allerdings allein drei Millionen waren Deutsche – und 84 Prozent sprachen sich für eine Abschaffung der Zeitumstellung aus. Die Beteiligung war die höchste jemals registrierte, repräsentativ war sie (bei mehr als 500 Millionen Eubürgern) nicht. kürzlich, was manche schon früh ahnten: Der damals amtierende Kommissionschef Jeanclaude Juncker nutzte das verhältnismäßig harmlose Thema, um ein Exempel für die Mechanismen des Populismus zu statuieren. Viele (bei Weitem nicht die Mehrheit) rufen nach mehr Subsidiarität und weniger EU, eine vermeintlich breit angelegte Umfrage zeigt, was „das Volk“angeblich will, dazu noch einige wissenschaftliche Studien, und schon nehmen die Dinge ihren Lauf. Das Eu-parlament machte mit, der Vorschlag der Kommission wurde mit großer Mehrheit angenommen. Jetzt, und das ist der Stand der Dinge, können die Mitgliedsländer selbst entscheiden – und drohen zu scheitern. Sie müssen sich eigentlich nur bis 2021 darauf einigen, ob permanente Sommer- oder Normalzeit (Winterzeit) bleiben soll, und genau das scheint unmöglich. Was weit im Osten gut sein mag, wird weit im Westen abgelehnt, dazu kommen Entscheidungsprozesse, die nicht immer der Logik folgen – allein schon, weil viele auf „Sommerzeit“plädieren, bloß weil sie damit laue Sommerabende in gut gefüllten Gastgärten verbinden. Nun haben die Staaten die Kommission ersucht, eine wissenschaftliche Analyse zur Folgenabschätzung zu erstellen. Kurz vor Jahreswechsel sagte Juncker, schon als Politpensionist, er „komme aus dem Staunen nicht heraus“: Offensichtlich bedürfe es erst wieder der Eu-kommission, da die Länder selbst nicht einmal so eine einfache Frage regeln können. Was zu beweisen war.