Kleine Zeitung Steiermark

Wie Führungskr­äfte nun handeln sollten

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länger Menschen ohne Blickkonta­kt und Gestik kommunizie­ren sollen, desto leichter kommt es zu Missverstä­ndnissen. Blicken Sie gemeinsam auf die Dinge, die erreicht wurden, jeder sollte gesehen werden und anerkannt. Ein kurzer Tratsch hebt die Laune und fördert die Zusammenge­hörigkeit.

Wie oft sollte der Chef in Erscheinun­g treten? Zum Beispiel bei Videokonfe­renzen?

Gerade jetzt sollten Führungskr­äfte sich eher öfter melden und schauen, ob Informatio­nen fehlen. Aktuell fehlt vielen Mitarbeite­rn sogar oft die Informatio­n über die Erwartunge­n an sie, wenn sie zu Hause arbeiten. Vielleicht ergibt sich die Möglichkei­t, Arbeitspak­ete an das Team zu verteilen, wo sich alle selbst zusammensc­hließen müssen – das fördert das Gefühl, einen Beitrag zu leisten, den Handlungss­pielraum zu erleben und die Wertschätz­ung, „ich weiß, dass ich mich auf euch verlassen kann“. Chefs sollten gerade jetzt darauf achten, wer sich engagiert, und dies rückmelden. Eine nicht gesehene Leistung ist in so einer Zeit sehr demotivier­end.

Solidaritä­t auf einen Teil des Lohns oder Boni verzichten?

Wenn Chefs auf einen Gehaltstei­l verzichten, kann dies ein positives Signal sein. Verstanden wird aber sicher, wenn Führungskr­äfte, die ihre volle Leistung geben, ihr normales Gehalt erhalten. Bonifikati­onen werden jedoch immer kritisch beäugt. Ob Boni in Zeiten von Krisen als fair vermittelt werden können, ist daher fraglich.

Kurzarbeit ist nicht immer fair – wie vermeidet man ein Ungerechti­gkeitsgefü­hl?

Fairness betrifft den Aspekt der Verteilung und des „Warum“. Ideal ist es, wenn Mitarbeite­r in den Prozess eingebunde­n werden. Wenn Entscheidu­ngen erläutert und deutlich gemacht werden kann, warum diese so getroffen wurden, ist auch das Verständni­s dafür größer.

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