Wenn auch der Sport laut aufschreit
Das Land Steiermark hat aus dem Soforthilfepaket 690.000 Euro für Sport und Kultur abgestellt. Jetzt wird evaluiert, wer das Geld beanspruchen kann.
In einem flammenden Appell an Sportminister Werner Kogler hat Sport-austriapräsident Hans Niessl eine Soforthilfe in Höhe von 100 Millionen Euro gefordert (siehe Einspalter rechts). Sollte diese Summe gewährt werden, heißt das aber noch lange nicht, dass auch jeder von der Coronavirus-pandemie Betroffene aus dem Sportbereich an diesem Geldkuchen oder anderen finanziellen Hilfen vonseiten des Bundes mitnaschen kann. Jene steirischen Vereine und Athleten, die dabei durch den Rost fallen, haben nun aber die Möglichkeit, über die seit gestern aus dem Unternehmens-soforthilfepa- ket des Landes Steiermark für die Bereiche Sport und Kultur abgestellten 690.000 Euro eine Unterstützung zu erhalten.
„Wer für keine Bundesunterstützung infrage kommt, aber durch die Corona-maßnahmen finanzielle Engpässe hat, kann sich an die Sportabteilung wenden“, erklärte der steirische Sportlandesrat Christopher Drexler. In Aussicht steht dabei ein Betrag von 917,35 Euro auf maximal drei Monate – also insgesamt maximal 2752,05 Euro pro Person. „Über dieses zusätzliche Sicherungsnetz wollen wir von Landesseite dafür sorgen, dass auch in der derzeitigen Krisensituation keine Sportlerin und kein Sportler zurückgelassen und in der Existenz bedroht wird“, betonte Drexler. Eine entsprechende Service-hotline (alois.stadlober@stmk.gv.at) wurde bereits eingerichtet.
„Die Leute sollen ihre Fragen an uns richten und eine Schadenserhebung schicken. Wir evaluieren dann, ob und wie wir helfen können“, sagt Alois Stadlober, Leistungssportkoordinator in der Steiermark. Nicht unter diese Hilfsmaßnahmen fallen würden natürlich Profisportler, „die ja bei einer Gmbh oder einem Verein angestellt sind.“
Allgemein betrachtet ist Stadlober klar, „dass es in diesen Zeiten dem Bereich Sport gleich geht wie allen anderen“. Im Sport selbst wäre jetzt der Sommersport extrem betroffen. „Den erwischt es jetzt beinhart, während sich die Wintersportler derzeit in ihrer Erholungsphase befinden und erst langsam wieder mit den Vorbereitungen für die kommende Saison starten.“Wie ernst die Lage bei Sportlern und Vereinen im Überlebenskampf ist, umschreibt Stadlober so: „Der Sport schreit sonst nie laut auf. Aber in diesen Zeiten muss auch seine Stimme gehört werden.“
Sport-lr Christopher Drexler