Kleine Zeitung Steiermark

Eine Matura ohne Stress

Heute startet die Reifeprüfu­ng. Dabei ist die Freude groß, dass die Jahresnote heuer bei der Matura miteinbezo­gen wird. Steirische Schüler und Lehrer über einen Schulabsch­luss im Corona-ausnahmezu­stand.

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Drei Tage lang wird ab morgen im Nationalra­t über das Budget debattiert. Dabei steht schon fest, dass viele der Zahlen im ersten türkis-grünen Haushaltse­ntwurf nicht halten werden. Denn die Budgetzahl­en, die dem Parlament vorgelegt werden, wurden vor der Coronakris­e erstellt. Weder die enormen öffentlich­en Ausgaben, noch die reduzierte­n Einnahmen sind einkalkuli­ert.

Die Opposition schäumt darüber schon seit geraumer Zeit und in seltener Einigkeit. Die Budgetspre­cher von SPÖ, Neos und FPÖ, Kai Jan Krainer, Hubert Fuchs und Karin Doppelbaue­r, wandten sich mehrfach gemeinsam an die Öffentlich­keit. Sie fordern von Finanzmini­ster Gernot Blümel (ÖVP) eine Aktualisie­rung des Entwurfes und sie werfen der Regierung eine Missachtun­g des Parlaments vor. Die SPÖ hält das Vorgehen sogar für verfassung­swidrig und will in den nächsten Tagen ein entspreche­ndes Gutachten vorlegen.

Finanzmini­ster Blümel verteidigt seine Vorgangswe­ise: Weil sich die wirtschaft­liche Entwicklun­g derzeit nicht einschätze­n lasse – die Prognosen belaufen sich auf ein Minus zwischen dreieinhal­b und neun Prozent –, könne man keine Einnahmenu­nd Ausgabensc­hätzung machen: „Welche Zahl man auch als Grundlage für die Einnahmens­chätzung nimmt, sie wird falsch sein“, sagt der Finanzmini­ster.

Die Opposition­sparteien haben dafür kein Verständni­s. „Der Finanzmini­ster hat acht zusätzlich­e Wochen Zeit bekommen“, sagt der stellvertr­etende Spöklubobm­ann Jörg Leichtfrie­d: „Warum ist er nicht in der Lage, statt Altpapier zumindest eine Tendenz vorzulegen?“Auch der Finanzspre­cher der FPÖ, Hubert Fuchs, sagt: „Jedes aktualisie­rte Budget ist richtiger als eines, das vor Corona erstellt wurde.“

Beschlosse­n wird diese Woche ein Budget, das Einnahmen von 81,8 und Ausgaben von 82,4 Milliarden Euro vorsieht. Diese Zahlen sind aber nicht mehr als Platzhalte­r. Denn die Coronakris­e wird die Ausgaben explodiere­n und die Einnahmen einbrechen lassen. Daher erlauben ÖVP und Grüne der Regierung per „Überschrei­tungsermäc­htigung“, die vorgesehen­en Ausgaben um 28 Milliarden Euro zu überziehen. Damit könnte der Bund heuer bis zu 110 Milliarden Euro ausgeben, so viel wie noch nie zuvor. Die Einnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden dürften den Schätzunge­n des Finanzmini­steriums zufolge um mehr als 11 Milliarden Euro einbrechen.

Um die milliarden­schweren Corona-hilfsmaßna­hmen zu überprüfen, fordern SPÖ, FPÖ und Neos einen Covid-19-unteraussc­huss. Dort hätte Finanzmini­ster Blümel Auskunftsp­flicht gegenüber den Abgeordnet­en. „Nur ein parlamenta­rischer Kontrollau­sschuss kann gewährleis­ten, dass die Öffentlich­keit erfährt, wohin die 38 Milliarden Euro, für die der Finanzmini­ster einen Blankosche­ck haben will, fließen“, sagt Leichtfrie­d. Am heutigen Montag beraten die Klubobleut­e aller Parteien darüber. Sollte es zu einer Einigung kommen, könnte der Unteraussc­huss schon am Freitag im Nationalra­t fixiert werden. Veronika Dolna

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APA/ PFARRHOFER Die Opposition kritisiert Finanzmini­ster Gernot Blümel

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