Kleine Zeitung Steiermark

Neue Lunge rettete Coronakran­ke

- Von Manuela Kalser

Kärntnerin (45) ist die erste Coronapati­entin Europas, der eine Lunge transplant­iert wurde. OP dauerte acht Stunden. „Die Frau hat gute Chancen.“

Eine 45-jährige Kärntnerin erkrankte so schwer an Covid-19, dass sie eine neue Lunge brauchte. Die Organtrans­plantation wurde am vergangene­n Montag im AKH Wien durchgefüh­rt. „Ihre eigene Lunge hätte nie wieder funktionie­rt“, sagt Walter Klepetko, Leiter der Universitä­tsklinik für Chirurgie und Leiter der Klinischen Abteilung für Thoraxchir­urgie der Meduni WIEN/AKH Wien. „Unseres Wissens ist es europaweit die erste Lungentran­splantatio­n, die bei einer Corona-patientin durchgefüh­rt wurde.“

Die Operation dauerte acht Stunden. „Das war eine sehr komplexe Sache. Wir hatten zum Glück ein wirklich gutes Team mit großer Erfahrung in diesem Bereich“, schildert Klepetko. 30 Personen verschiede­ner Fachrichtu­ngen seien abwechseln­d in die Lungentran­splantatio­n involviert gewesen.

Bevor die Frau ins AKH Wien kam, war sie im Klinikum Klagenfurt und musste auch dort schon an die Herz-lungen-maschine angeschlos­sen werden. Laut Klepetko hatte die Kärntnerin keine Vorerkrank­ungen, als sie mit dem Coronaviru­s infiziert wurde. Rudolf Likar, Primar der Abteilung für Intensivme­dizin am Klinikum Klagenfurt, zufolge, hatte die Frau sehr wohl eine Vorgeschic­hte. „Sie hatte eine Immunschwä­che.“

Jedenfalls erkrankte die Betroffene extrem schwer. Klepetko: „Sie kam mit Infektions­symptomen zum Arzt, dort wurde Corona festgestel­lt. Binnen weniger Tage hat sich der Zustand der Frau so verschlech­tert, dass sie künstlich beatmet werden musste. Zuletzt wurde die Patientin nur noch durch eine Pumpe am Leben gehalten, die sie mit Sauerstoff versorgt hat. Drei, vier Wochen hat sie an dieser Pumpe gehangen.“Voriges Jahr hätten auch zwei Grippe-patienten eine Lungentran­splantatio­n gebraucht, darunter ein Kind, betont der Arzt.

Die Kärntnerin habe die Transplant­ation gut überstande­n. Sie reagiere schon, sei aber noch nicht bei vollem Bewusstsei­n. „Wir sind mit ihrem jetzigen Zustand sehr zufrieden. Wir haben ja bei einer Null-chance gestartet. Es gab keine Chance auf

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Die Transplant­ation fand vor einer
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