Berge rufen mit neuen und alten Problemen
zenlager wird man Möglichkeiten finden müssen, wie Wanderer trotzdem Abstand halten können“, sagt Hafner. Das sei allerdings von Hütte zu Hütte verschieden. In manchen seien Trennwände etwa aus Plexiglas angedacht. „Grundsätzlich erwarten wir uns einen einigermaßen normalen Sommer“, erklärt der Vorsitzende. Gerade für die Steiermark könne die Krise auch eine Chance sein, da man bei den heimischen Touristen hoch im Kurs stehe.
Als Chance sieht es auch Gundula Tackner, Bergführerin und Leiterin der Alpinschule am Tauern in Hohentauern. „Meine Kurse laufen erst im Sommer an, ich bin gerade dabei, neue Ideen umzusetzen.“Laut Verordnung dürfen Gruppen bis zu zehn Personen im Freien unter Einhaltung eines
Mindestabstandes von einem Meter unterwegs sein. Normalerweise ist Bergführerin Tackner im Sommer oft auf den Gipfeln der 4000er in Frankreich, Italien und der Schweiz. Heuer hat sie ihr Programm auf Österreich umgestellt, und bietet etwa die heimischen „7 Summits“– die höchsten Gipfel Österreichs – an. „Ich habe das Gefühl, die Leute haben Interesse, und es gibt auch Anfragen. Unsicherheitsfaktor sind für mich die Hütten“, erklärt Tackner. Ohne die seien manche Bergtouren nicht möglich.
Die Corona-phase hat aber auch gezeigt, dass Berge und Wälder als Erholungsräume auch Konfliktareale sind. Stichwort: Mountainbiken. Stefan Zwettler, Forstexperte der Landwirtschaftskammer, berichtet, dass man sich in Knittelfeld darauf geeinigt habe, einige Wege freizugeben. Eine Regelung, die sich Harald Schönbacher, Bezirksjägermeister von Grazumgebung, auch für den Ballungsraum um die Landeshauptstadt wünschen würde: „Grundsätzlich ist das Radfahren im Wald verboten, außer es handelt sich um Gemeindestraßen oder wenn es eine Vereinbarung wie am Schöckl gibt.“
Die zahlreichen neuen Verbotstafeln rund um die Ruine Gösting gehen also „völlig in Ordnung“. Aber: „Der Radsport nimmt stark zu und man kann die Sportler auf Dauer nicht aussperren.“Nachsatz: „Deshalb braucht es aber Nummerntafeln und eine Gebührenregelung wie beim Skifahren. Dann kennt sich jeder aus und es gibt keinen Graubereich mehr.“