Tanztradition wird weiter hochgehalten
Martin Schläpfer, neuer Leiter des Wiener Staatsballetts, bietet einen ambitionierten, modernen Spielplan, ohne die klassischen Stücke zu verdrängen.
Wenige Minuten nur kamen dem Wiener Staatsballett zu, als Staatsopern-direktor Bogdan Roˇscˇic´ seinen Spielplan präsentierte. Dabei hat der neue Ballettchef Martin Schläpfer ebenfalls einiges vor. Vorläufig geht er davon aus, dass ab 1. September geprobt werden kann. Die erste Ballett-premiere ist „Hollands Meistern“gewidmet, als dreiteiliger Abend mit Werken von Sol León/paul Lightfoot, Hans van Manen und Jiˇrí Kylián (20. 9.). Diese Stücke waren schon in Wien zu sehen, jedoch nicht in der Volksoper wie diesmal. Schläpfer: „Ich denke die Tänzerinnen und Tänzer von Staatsoper und Volksoper als ein Ensemble und programmiebilder, re für beide Häuser auf demselben Qualitätslevel.“
Die erste „richtige“Premiere ist dann „Mahler, Live“(24. 11.). Schläpfer präsentiert hier neben van Manens legendärem Video-ballett „Live“seine Uraufführung „4“zur Symphonie Gustav Mahlers. „Mahler ist für mich ebenso wichtig wie für Wien, und die Wiener Philharmoniker spielen ihn besser als irgendjemand sonst auf der Welt“, so Schläpfer.
Es folgt sein 2011 entstandenes Stück „Ein Deutsches Requiem“. „Promethean Fire“umfasst Werke der Modern-dancegröße Paul Taylor und des Postmodern-choreografen Mark Morris. Dann gibt es Neoklassik, „A Suite of Dances“von George Balanchine und Jerome Robbins. Schließlich „Tänze, Sinfonien“, wo erstmals der international erfolgreiche russische Choreograf Alexei Ratmansky vertreten ist.
Alle zwei Jahre soll es weiterhin die „Nurejew-gala“am Saisonende geben, die Schläpfers Vorgänger Manuel Legris initiiert hatte. Wieso? Schläpfer: „Nurejew war ein Rebell und Erneuerer und wichtig für Wien, er war ein Unangepasster. Die Gala soll keine Nummernrevue für Solisten werden, sondern soll das Phänomen Nurejew dramaturgisch durchleuchten, und das geht – neben den klassisch-akademischen Highlights – auch mit einem Mats Ek oder Akram Khan.“
Im Repertoire bleiben die klassischen Handlungsballette „Giselle“, „Schwanensee“, „La fille