Ungleiche Regelungen verärgern
Eltern empfinden die Regulierungen in den Schulen als Zumutung. Andere meinen, das
wäre doch machbar und erträglich.
„Es ist wie im Katastrophenfilm“, 28. 5.
Es ist so weit, endlich darf ich wieder in die Schule zu meinen Freunden! STOP! Es darf nicht geschrien oder gelaufen werden. STOP! Auf dem Weg zur Klasse sollen sich die Kinder rechts die Wände entlang bewegen! STOP! Gemeinsames Spielen oder das Angreifen von Gegenständen ist untersagt! Oje, jetzt juckt mich auch noch diese blöde Maske im Gesicht, ich möchte mich kurz kratzen. STOP! Die Kinder sollen sich während des Tages nicht mit den Händen im Gesicht berühren! Oje, da darf ich ja gar nichts. Ich glaube, ich gehe lieber heim oder besser in das Einkaufszentrum, da dürfen nämlich die Erwachsenen auch viel mehr.“
Was rechtfertigt diese Sonderbehandlung an Kindern, welche statistischen Grundlagen und welche wissenschaftlichen Erkenntnisse liegen dem zugrunde? Ist das Ihr aktueller Zugang, wie mit Kindern umzugehen ist? Ich fordere Sie auf, Ihre bedenklichen Hygiene-anweisungen zu überarbeiten, um Kinder weiterhin als Kinder zu behandeln! Randolf Scholz, Graz
Schutzmaske tragen sollen, in Zukunft von Psychologen zu behandeln haben. Es können ihnen nämlich weder die überforderten Eltern noch die Lehrer erklären, dass wir im Moment eine Ausnahmesituation durchleben.
Kann dieses Tragen der Schutzmaske für kurze Zeit wirklich so tragisch sein, wenn man sich vorstellt, dass dieses Tragen auch ein Ausdruck von Empathie für die Nächsten sein kann? Wir zahlen alle drauf in diesen Wochen und Monaten. Die Wirtschaft und ihre Arbeitnehmer, die Kultur, die gewohnte Form des Zusammenlebens fehlen, alles ist im Moment durcheinander. Auch wir, die wir zur sogenannten „gefährdeten Altersgruppe“gehören, sind betroffen. Uns stiehlt man sehr viel von der kurzen Zeit, die wir noch am Leben sein werden. Ich habe nicht mehr die Zeit, Verlorenes aufzuholen.
Und da trifft es einen sehr hart, wenn man die Beteuerungen hört, wie brav sich der Großteil der Menschen verhält, und dann in der nächsten Umgebung Kindergeburtstage miterleben muss, wo sechs Erwachsene und mindestens acht Kinder (sicher nicht aus einem Haushalt) sich zusammenfinden, auf engstem Raum bei Aperol-spritzern lustig alle Empfehlungen in den Wind schlagen. Und von den Mitarbeitern in einem Kindergarten gar nicht zu sprechen, keinen Gesichtsschutz tragen. Sind sie immun, keine Überträger? Oder tragen sie keinen Schutz, da sich sonst die Kleinen fürchten? Das könnte man den Kindern aber auch spielerisch erklären, oder? Gerhard Pilz, Graz