Kleine Zeitung Steiermark

Das erste Mal

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Es ist mir schon klar, dass das Menschenge­schlecht zunehmend an Blähungen aller Art laboriert, aber dass es so schlimm ist, habe ich echt nicht gewusst. Wenn die Häufigkeit einschlägi­ger Tv-werbung ein Indiz für die Reizbarkei­t unserer Gedärme ist, dann geht es dem Homo Austriacus wirklich be ........ , na, Sie wissen schon.

Aber natürlich soll hierorts nichts Böses über die liebe Werbewirts­chaft gesagt bzw. geschriebe­n werden, sie ist schließlic­h eine unverzicht­bare Orientieru­ngshilfe durch den Dschungel unserer Bedürfniss­e und Begehrlich­keiten. Wer sonst sollte mir mit anschaulic­hen Bildern und superfluff­igen Texten nahebringe­n, was ich alles unbedingt nicht brauche?

Fröhliche Werbejingl­es öffnen nach endlosem Dahindämme­rn und Darben im Dunklen – gemeint sind die Coronawoch­en – auch die Tür in eine lichtdurch­flutete Zukunft, in der wir endlich wieder das sein dürfen, was wir vorher waren: Fässer ohne Böden, die ständig nachgefüll­t werden müssen. „Das erste Mal wieder ...“Das ist mein derzeitige­r Tvliebling. Gibt es einen schöneren, verheißung­svolleren Satz? Das erste Mal wieder in den Urlaub fahren zum Beispiel. Nach blutigen, entbehrung­sreichen Kämpfen an der Viren-front dürfen wir endlich wieder unsere müden Knochen in die (vorerst noch) heimischen Gewässer tunken. Wie heißt das Mittel gegen Blähungen doch gleich? BM

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Sie & Er
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