Köstliche Almspeisen
Raunkerl, Almsailing, Rahmkoch: Die Rezepte wurden von Sennerinnen von Generation zu Generation wie ein Schatz gehütet.
Da wern’d Raunkerl außabachn, frei zum Lochn is dos, laßt’s den Brauch gwiß nit o’kemman, s’war wohl denna z’tod schod!“– Wie in dem bekannten Almlied „Fahr ma hoam“textlich erwähnt, sind Almspeisen wie Raunkerl, Almsailing oder das Rahmkoch ein ganz besonderer Bestandteil der Almkultur.
Viele der beliebten Rezepte wurden früher familienintern überliefert und so von Generation zu Generation weitergegeben. Oftmals galten diese Rezepte als wertvoller Besitz, den die Sennerinnen auf ihren Almen wie einen Schatz hüteten. „Es muss einem einfach gelingen. Man kann das fast gar nicht ansagen, man muss es machen und so kommt man mit der Zeit drauf, wie es geht!“, erklärte eine Sennerin einst die Zubereitung eines Rahmkochs geheimnisvoll. Maria Knerzl, Sennerin auf der Simeterhütte in Gröbming, kredenzt nach wie vor gerne Almspeisen wie beispielsweise Raunkerl. „Ich habe das Rezept von meiner Mutter, wobei man früher die Speisen weniger nach Rezept, sondern eher ‚überhabts‘ zubereitete“, erklärt sie.
Raunkerl sind übrigens kleine, ausgedrehte und in Fett gebackene Mürbteigstücke, die mit Zucker bestreut werden. Das Rahmkoch ist eine besonders deftige, aber sehr köst
liche Speise, die für die Arbeit auf der Alm Kraft und Energie lieferte. Abgerundet mit einem geistigen Almkaffee und verzehrt vor dem Bergpanorama, kann man da bei der Kalorienanzahl schon mal das ein oder andere Auge zudrücken.