Schimmlige Wände: Mieter verzweifelt
Grazer lebt mit asthmakranker Partnerin in Schimmel-wohnung. Was Experten raten.
Badezimmer zieht sich ein breiter Schimmelstreifen über die Wand. Dasselbe Bild in den anderen Räumen. „Ich bin im Jänner 2017 eingezogen, kurz nachdem ich zum ersten Mal die Heizung aufgedreht habe, sind die ersten Schimmelflecken aufgetaucht“, erinnert sich
Manfred Jauk, Mieter der betroffenen Gemeindewohnung in der Augasse. Was das Problem verschärft: „Meine Lebensgefährtin leidet an Asthma“, erzählt der Grazer.
„Die Wohnung gehört dringend generalsaniert“, unterstreicht Alexis Pascuttini, Beim
zirksvorsteher-stellvertreter (FPÖ) in Gösting. Seit Monaten drängt der Bezirkspolitiker auf eine Lösung im Interesse des Mieters. In eine andere Gemeindewohnung wollte Jauk bislang nicht umziehen, da er dann sämtliche schimmelbefallenen Möbel durch neue ersetzen müsste.
Für die Instandhaltung des Übertragungswohnbaus ist die Gemeinnützige Grazer Wohnungsgenossenschaft (GGW) zuständig. Dort sieht man den Grund für den Schimmel „im Verhalten des Bewohners“, der zu wenig lüfte. Gegen den Vorwurf der Untätigkeit verwehrt man sich und verweist unter an
derem auf eine Langzeitmessung des Raumklimas.
„Schimmel ist eine Problematik, mit der wir laufend konfrontiert sind, so Barbara Walzl-sirk vom Mieterschutzverband. Findet man beim Vermieter kein Gehör, rät sie Grazern, sich an die Schlichtungsstelle der Stadt zu wenden.
Wie es in der verfahrenen Sache weitergeht, entscheidet das Gericht. Jauk hat zuletzt die Mietzahlungen eingestellt. Eine Räumungsklage war die Folge. Nun hofft der Grazer auf rückwirkende Mietzinsminderung und damit auf ein Budget, um sich doch einen Umzug leisten zu können.