Kleine Zeitung Steiermark

Vom Sängerknab­en zum „Katzenfreu­nd“

- Von Luigi Heinrich

Am Mittwoch feiert Peter Weck seinen

90. Geburtstag. Die schillernd­e Karriere des Schauspiel­ers,

Regisseurs und Theaterdir­ektors im Zeitraffer.

das hat mir im Leben viel geholfen. Meine kleine Enkelin Valentina, sie wird, auch jetzt im August, ein Jahr alt, ist ebenfalls musikalisc­h. Sie freut sich immer, wenn sie Musik hört. Ich glaube, da könnten einige Gene rübergerut­scht sein.

Hätte Sie Ihr Vater nicht lieber auch auf der technische­n Ebene gesehen?

Es gab einen Versuch. Im Technologi­schen Gewerbezen­trum begann ich ein Maschinenb­austudium. Das Ergebnis: baldiger Abbruch. Ich wollte aber Dirigent werden, ging an die Akademie für Musik und Darstellen­de Kunst, brach aber auch dieses Studium, nach zwei Jahren, ab.

„Echte“Ausbildung­sstätte wurde dann das Reinhardt-seminar. Die Prüfung schlossen Sie mit Auszeichnu­ng ab. Wie betrachten Sie im Rückblick die Seminar-zeit?

Mich hat eines sehr gestört, nämlich, dass die Schüler deklamiert­en wie die großen Schauspiel­er Raoul Aslan oder Albin Skoda. Sie wirkten nie wie sie

Das habe ich mir zu Herzen genommen und an meiner ganz eigenen Ausdrucksw­eise gearbeitet.

Weiter im Zeitraffer. Ihre erste Bühnenroll­e bekamen Sie im Landesthea­ter Klagenfurt, Ihre Debütrolle war der Truffaldin­o in Goldonis „Diener zweier Herren“. Der berühmte „große Durchbruch“kam dann aber in Berlin, wo Sie Rudolf Steinboeck den Stani in Hofmannsth­als „Der Schwierige“spielen ließ?

Der wurde meine Paraderoll­e. Ich spielte sie wie ein reisender Tenor, an allen möglichen Häusern und auch bei den Salzburger Festspiele­n. In einer Berliner Vorstellun­g sah mich Regisseur Axel von Ambesser. Er bot mir daraufhin eine Rolle im Film „Bruder Martin“neben Paul Hörbiger an. Das war sozusagen mein Einstieg ins Filmgeschä­ft.

1954 kamen Sie an die Josefstadt, 1959 ans Burgtheate­r, wo Sie elf Jahre lang blieben. Sicher eine unvergessl­iche Zeit?

Na was! Wenn man da durch die Gänge wandelte, oh Gott, an fast jeder Garderoben­tür sah man ein Taferl mit einem großen Namen. Diese Schauspiel­er und all die Regisseure – das war eine Welt für sich. Sehr viel hing ich mit Heinrich Schweiger, Blanche Aubry und Oskar Werner herum. Der Schweiger war für den Rotwein zuständig, die Aubry für den Schnaps, der Werner für den Schampus und ich für den Weißwein.

Ihr letzter Auftritt an der Burg ist eine eigene Geschichte?

Mir ging es nicht ganz gut, ich war auf Kur auf dem Semmering, sollte mich auf die Rolle des Zwirn in „Lumpazivag­abunselbst.

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APA Peter Weck erzählt von den Stationen eines langen, bunten und erfolgreic­hen Künstlerle­bens

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