Komm ins Sonnenbeet!
Was wäre ein Sommergarten ohne gelbe Blütenmeere? Dabei scheiden sich die Geister bei der Farbe, die für Licht und Sonne steht. Es mangle ihr an Eleganz, monieren Gelb-gegner, und obendrein sei sie das Symbol für Neid und Missgunst, für Gift und Galle.
Andere können sich das grüne Paradies im Sommer ohne die beschwingte Heiterkeit der Pflanzen von Zitronenbis Goldgelb, von Gelbgrün bis Honiggelb gar nicht vorstellen.
„Gold und Gelb sind wie Fackelträger, die den Blick auf ihren strahlenden Glanz lenken“, ist Mary Keen, eine bekannte Gartenplanerin in England, überzeugt. Sie ist damit nicht allein. Gertrude Jekyll, einstige Ikone aller Gartengestalter, schrieb in einem Beitrag, dass sie sich immer einen goldenen Garten erträumte. Die Britin schuf ihn aber nie.
Bleiben wir noch in England. Der „White Garden“von Sissinghurst ist weltweit der berühmteste seiner Art. Die einzigartige Anlage von Vita Sackville-west und ihrem Mann Harold Nicolson in der Grafschaft Kent birgt aber auch einen Cottagegarten, in dem Gelb das Sagen hat. Da tummeln sich zwischen gelblaubigem Blattwerk goldene Stiefmütterchen, Taglilien, Schafgarbe und Sonnenblumen, sorgen Dahlien, Kapuzinerkresse, Lilien und Löwenmaul für orangen Aufputz und verleihen der gelben Blühgesellschaft Kraft. Umgeben ist das gelbe Refugium von goldfarbenen Sträuchern.