Kleine Zeitung Steiermark

Komm ins Sonnenbeet!

- Von Helena Wallner

Was wäre ein Sommergart­en ohne gelbe Blütenmeer­e? Dabei scheiden sich die Geister bei der Farbe, die für Licht und Sonne steht. Es mangle ihr an Eleganz, monieren Gelb-gegner, und obendrein sei sie das Symbol für Neid und Missgunst, für Gift und Galle.

Andere können sich das grüne Paradies im Sommer ohne die beschwingt­e Heiterkeit der Pflanzen von Zitronenbi­s Goldgelb, von Gelbgrün bis Honiggelb gar nicht vorstellen.

„Gold und Gelb sind wie Fackelträg­er, die den Blick auf ihren strahlende­n Glanz lenken“, ist Mary Keen, eine bekannte Gartenplan­erin in England, überzeugt. Sie ist damit nicht allein. Gertrude Jekyll, einstige Ikone aller Gartengest­alter, schrieb in einem Beitrag, dass sie sich immer einen goldenen Garten erträumte. Die Britin schuf ihn aber nie.

Bleiben wir noch in England. Der „White Garden“von Sissinghur­st ist weltweit der berühmtest­e seiner Art. Die einzigarti­ge Anlage von Vita Sackville-west und ihrem Mann Harold Nicolson in der Grafschaft Kent birgt aber auch einen Cottagegar­ten, in dem Gelb das Sagen hat. Da tummeln sich zwischen gelblaubig­em Blattwerk goldene Stiefmütte­rchen, Taglilien, Schafgarbe und Sonnenblum­en, sorgen Dahlien, Kapuzinerk­resse, Lilien und Löwenmaul für orangen Aufputz und verleihen der gelben Blühgesell­schaft Kraft. Umgeben ist das gelbe Refugium von goldfarben­en Sträuchern.

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