Das hartnäckige Blitz-comeback der Gewitter
Nach ein paar Tagen Verschnaufpause sorgten Gewitter mit Starkregen gestern vor allem im Joglland für massive Probleme.
Nur ein paar Tage Verschnaufpause war den Steirern gegönnt. Doch ab sofort halten Gewitter wohl insbesondere wieder Einsatzkräfte auf Trab. Auch am Dienstag mussten Feuerwehren, einmal mehr in der Oststeiermark, zu Unwettereinsätzen ausrücken.
Hauptbetroffen war das Joglland zwischen Ratten, St. Jakob/ Walde und Fischbach, wo es binnen 30 Minuten 55 Liter pro Quadratmeter geregnet hat. „Es kam zu Überflutungen, Verklausungen, die B 72 war an mehreren Stellen überschwemmt und vermurt“, sagt Feuerwehr-bereichssprecher Patrick Friedl.
Auf der Straße nach Strallegg kam es aufgrund der Wassermassen zu einem Pkw-unfall, bei dem zwei Insassen von der Feuerwehr gerettet werden mussten. In Heilbrunn, wo gerade eine Folge von „Soko Donau“gedreht wird, ging eine Mure auf eine Straße ab.
In St. Jakob im Walde kam es zu Vermurungen und Straßensperren, zum Teil standen Geröll und Schlamm meterhoch in Gärten und auf Straßen. „Das Problem ist, dass die Wolken derzeit nur langsam weiterziehen und punktuell enorme Regenmengen in kurzer Zeit bringen“, so Zamg-meteorologe Albert Sudy.
und Sturmböen mischten wieder mit. Zwischen
zeitlich waren wegen 73 ausgefallener Trafostationen 2500 Haushalte ohne Strom.
Die schlechte Nachricht: Die schwül-labile Wetterlage hält bis weit in die nächste Woche an. Die gute Nachricht: Die sonnigen Phasen zwischen den Gewittern kommen nicht zu kurz – „vor allem am kommenden Feiertagswochenende sieht’s besser aus“, prognostiziert Sudy.
Warum gibt’s heuer, anders als in den letzten Jahren, kein stabiles
Sommerwetter? „Wir haben es zwar mit Hochdruckeinfluss zu tun, liegen aktuell aber nicht im Zentrum, sondern am Westrand des Hochs“, erklärt Sudy, „wodurch der Weg frei ist für feuchte Mittelmeerluft.“
In Zusammenhang mit labilen Luftschichten (wenn es in Bodennähe heiß ist und in der Höhe kälter) kann diese feuchte Luft leichter aufsteigen. Es kommt zur Bildung von Quellbzw. Gewitterwolken, die jetzt aufgrund fehlender Druckunterschiede
Links: Das ist kein Fluss, sondern eine Straße in St. Jakob/w. Oben und rechts: Überflutungen in Ratten. Das Joglland war Unwetter-hotspot
nur sehr langsam weiterziehen. Starkregen-ereignisse sind die Folge.
in den nächsten Tagen wie hoch? „Am Mittwoch startet der Tag vielerorts noch mit Restschauern, tagsüber ist die Gewittergefahr aber nicht so hoch wie gestern“, so Sudy. Auch der Donnerstag startet eher freundlich, ehe ein Tiefdruck-trog gegen Abend die Gewittergefahr wieder ansteigen lässt. „Und der
Freitag könnte, was Gewitter betrifft, wieder sehr speziell werden“, warnt Sudy. „Alle Indizes weisen am Freitag Potenzial für sehr heftige Gewitter auf.“Davor sei die Luft bei knapp 30 Grad drückend schwül.
Der Feiertag am Samstag sei dann „teilweise noch angepatzt, aber im Laufe des Tages wird es immer schöner“. Der Sonntag könnte vielerorts trocken und sonnig verlaufen, ehe nächste Woche die Gewitter erneut zum „Blitz-comeback“ansetzen.
Die Halle A sieht aus wie die Mensa eines verlassenen Raumschiffs: Auf schwarzem Grund wartet eine Armee leerer Tische und Stühle. Sie stehen bereit für die wohl größte Veranstaltung in diesem Coronajahr in der Steiermark.
Rund 2500 Prüflinge werden am Freitag in der Messe über dem Aufnahmetest für das Medizinstudium brüten. „Wir sind hier seit Montag im Einsatz. Es ist sehr viel zu tun. Hinzu kommt noch, dass wir in Kurzarbeit sind“, sagt einer der Messe-mitarbeiter, der sich gerade um die Beamer-geräte in der Stadthalle kümmert. Auch dort reihen sich Tischreihen an Tischreihen. Mit Holzlatten wird gemessen, ob der nötige