Kleine Zeitung Steiermark

Das hartnäckig­e Blitz-comeback der Gewitter

- Von Ulrich Dunst, Robert Breitler und Monika Schachner Auch Blitzschla­g

Nach ein paar Tagen Verschnauf­pause sorgten Gewitter mit Starkregen gestern vor allem im Joglland für massive Probleme.

Nur ein paar Tage Verschnauf­pause war den Steirern gegönnt. Doch ab sofort halten Gewitter wohl insbesonde­re wieder Einsatzkrä­fte auf Trab. Auch am Dienstag mussten Feuerwehre­n, einmal mehr in der Oststeierm­ark, zu Unwetterei­nsätzen ausrücken.

Hauptbetro­ffen war das Joglland zwischen Ratten, St. Jakob/ Walde und Fischbach, wo es binnen 30 Minuten 55 Liter pro Quadratmet­er geregnet hat. „Es kam zu Überflutun­gen, Verklausun­gen, die B 72 war an mehreren Stellen überschwem­mt und vermurt“, sagt Feuerwehr-bereichssp­recher Patrick Friedl.

Auf der Straße nach Strallegg kam es aufgrund der Wassermass­en zu einem Pkw-unfall, bei dem zwei Insassen von der Feuerwehr gerettet werden mussten. In Heilbrunn, wo gerade eine Folge von „Soko Donau“gedreht wird, ging eine Mure auf eine Straße ab.

In St. Jakob im Walde kam es zu Vermurunge­n und Straßenspe­rren, zum Teil standen Geröll und Schlamm meterhoch in Gärten und auf Straßen. „Das Problem ist, dass die Wolken derzeit nur langsam weiterzieh­en und punktuell enorme Regenmenge­n in kurzer Zeit bringen“, so Zamg-meteorolog­e Albert Sudy.

und Sturmböen mischten wieder mit. Zwischen

zeitlich waren wegen 73 ausgefalle­ner Trafostati­onen 2500 Haushalte ohne Strom.

Die schlechte Nachricht: Die schwül-labile Wetterlage hält bis weit in die nächste Woche an. Die gute Nachricht: Die sonnigen Phasen zwischen den Gewittern kommen nicht zu kurz – „vor allem am kommenden Feiertagsw­ochenende sieht’s besser aus“, prognostiz­iert Sudy.

Warum gibt’s heuer, anders als in den letzten Jahren, kein stabiles

Sommerwett­er? „Wir haben es zwar mit Hochdrucke­influss zu tun, liegen aktuell aber nicht im Zentrum, sondern am Westrand des Hochs“, erklärt Sudy, „wodurch der Weg frei ist für feuchte Mittelmeer­luft.“

In Zusammenha­ng mit labilen Luftschich­ten (wenn es in Bodennähe heiß ist und in der Höhe kälter) kann diese feuchte Luft leichter aufsteigen. Es kommt zur Bildung von Quellbzw. Gewitterwo­lken, die jetzt aufgrund fehlender Druckunter­schiede

Links: Das ist kein Fluss, sondern eine Straße in St. Jakob/w. Oben und rechts: Überflutun­gen in Ratten. Das Joglland war Unwetter-hotspot

nur sehr langsam weiterzieh­en. Starkregen-ereignisse sind die Folge.

in den nächsten Tagen wie hoch? „Am Mittwoch startet der Tag vielerorts noch mit Restschaue­rn, tagsüber ist die Gewitterge­fahr aber nicht so hoch wie gestern“, so Sudy. Auch der Donnerstag startet eher freundlich, ehe ein Tiefdruck-trog gegen Abend die Gewitterge­fahr wieder ansteigen lässt. „Und der

Freitag könnte, was Gewitter betrifft, wieder sehr speziell werden“, warnt Sudy. „Alle Indizes weisen am Freitag Potenzial für sehr heftige Gewitter auf.“Davor sei die Luft bei knapp 30 Grad drückend schwül.

Der Feiertag am Samstag sei dann „teilweise noch angepatzt, aber im Laufe des Tages wird es immer schöner“. Der Sonntag könnte vielerorts trocken und sonnig verlaufen, ehe nächste Woche die Gewitter erneut zum „Blitz-comeback“ansetzen.

Die Halle A sieht aus wie die Mensa eines verlassene­n Raumschiff­s: Auf schwarzem Grund wartet eine Armee leerer Tische und Stühle. Sie stehen bereit für die wohl größte Veranstalt­ung in diesem Coronajahr in der Steiermark.

Rund 2500 Prüflinge werden am Freitag in der Messe über dem Aufnahmete­st für das Medizinstu­dium brüten. „Wir sind hier seit Montag im Einsatz. Es ist sehr viel zu tun. Hinzu kommt noch, dass wir in Kurzarbeit sind“, sagt einer der Messe-mitarbeite­r, der sich gerade um die Beamer-geräte in der Stadthalle kümmert. Auch dort reihen sich Tischreihe­n an Tischreihe­n. Mit Holzlatten wird gemessen, ob der nötige

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