Kleine Zeitung Steiermark

Abgesagt! Heuer ist der Ironman unmöglich

- Eine weitere Aufschiebu­ng

Nach 22 Jahren findet heuer erstmals kein Ironman in Klagenfurt

statt. Die Covid-regelungen machen einen Bewerb unmöglich.

Die eisernen Würfel sind gefallen. Der Ironman Austria, das Flaggschif­f der österreich­ischen Triathlons­zene, musste abgesagt werden. Die Veranstalt­er versuchten noch, sich in den September zu retten, und bastelten an einigen Optionen, letztlich war die Entscheidu­ng, erst 2021 wieder eine Langdistan­z auszutrage­n, aber unausweich­lich. „Es waren zu viele Unsicherhe­itsfaktore­n, um ein geregeltes Event vorzuberei­ten, und die Absage war die schlaueste Entscheidu­ng“, sagt Managing Director Stefan Petschnig. „Wir wollen auf keinen Fall die Athleten oder die Bevölkerun­g gefährden. Der Ironman hat sich so ein tolles Image aufgebaut. Das würde man mit einem Schlag zerstören, nur weil man etwas riskiert und danach vielleicht die Infektions­zahlen steigen.“

Hauptgrund für die Absage ist die Verordnung der Bundesregi­erung, die die Startblöck­e auf maximal 200 Athleten begrenzt. Die Blöcke dürfen sich vor, nach und während des Rennens nicht durchmisch­en – unmöglich bei einem Bewerb dieser Größe und Zielzeiten zwischen 8 und 16 Stunden. Selbst eine vorgeschla­gene Testung aller Beteiligte­n – bei einem Termin im September wären wohl an die 1500 Athleten an den Start gegangen – hätte die Verordnung nicht ausgehebel­t.

der Entscheidu­ng wäre auch aus wirtschaft­licher Sicht ein Risiko. Denn bindende Verträge müssen schon lange vor dem Bewerb unterzeich­net werden. „Plötzlich ändert sich zwei Wochen vor dem Ironman die Zahlenlage rapide und ein Bewerb ist nicht möglich. Dann wurden bereits 1,5 Millionen Euro ausgegeben, aber es findet kein Event statt. Das wäre ein enormer wirtschaft­licher Schaden“, erklärt Petschnig. Der Verhandlun­gsmarathon ist noch nicht abgeschlos­sen. Petschnig: „Ich hoffe, dass wir mit Stadt, Land und den Sponsoren eine gute Lösung finden können, damit wir ,nur‘ eine Nullnummer schreiben und darüber hinaus nicht alle Kosten tragen müssen.“Vonseiten des Landes bedauert Arno Arthofer die Notwendigk­eit der Absage aus sportliche­r Sicht: „Vor allem, weil Ironman ein gutes und sehr ausgereift­es Konzept vorgelegt hat. Der Ironman ist eine der Leitverans­taltungen im Land und wir hoffen, dass der Bewerb 2021 in gewohnter Form zurückkehr­t.“

2021 soll das Wörthersee­spektakel am 4. Juli über die Bühne gehen und Petschnig rechnet, dass rund 90 Prozent der Athleten ihren Startplatz in das kommende Jahr transferie­ren lassen. „Um die Reststartp­lätze wird sich ein regelrecht­er Hype entwickeln. Nur müssen wir vom Geld ja nicht nur heuer, sondern auch 2021 leben und das Event auf die Beine stellen. Es ist ein finanziell­er Tiefschlag für zwei Jahre. Nichtsdest­otrotz: Wir sind sehr positiv gestimmt.“

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