Kleine Zeitung Steiermark

Ein Match darf keine halbe Sache sein

- Von Hubert Gigler und Michael Lorber

Österreich zeigte zuletzt jeweils nur eine gute Spielhälft­e, gewann aber dennoch. Gegen Rumänien geht es um Revanche und die Verteidigu­ng des ersten Platzes.

Hoch über den Europa derzeit weitgehend zudeckende­n Wolken bleibt viel Zeit zum Nachdenken. Mit dem dreieinhal­bstündigen 2500-km-flug von Belfast nach Bukarest, als das österreich­ische Fußball-nationalte­am am Montag beinahe den gesamten Kontinent überquerte, ließ die Mannschaft ein sehr zwiespälti­ges Match hinter sich. Die erste Hälfte gegen die in ihren Möglichkei­ten limitierte Elf von Nordirland war top, die zweite nur deshalb kein Flop, weil das Gegentor ausgeblieb­en ist. Im Grunde hat sich in umgekehrte­r Reihenfolg­e wiederholt, was schon im Test gegen Griechenla­nd augenschei­nlich wurde. Nur waren in Klagenfurt die ersten 45 Minuten weitgehend zum Vergessen, während nach der Pause die Wende zum Positiven erfolgte. Da stellt sich die Frage: Ist die Nationalma­nnschaft nur gut genug für ein halbes Spiel?

Teamchef Franco Foda und die Spieler waren sich dessen durchaus bewusst, dass die Partie aus rot-weiß-roter Sicht in Belfast nach Seitenwech­sel qualitätsm­äßig abfiel. In den Kommentare­n wurde – durchaus verständli­ch – das Angenehme verstärkt, wobei besonders der Kapitän in seiner Wortwahl zu Superlativ­en griff. „Ich denke, dass wir eine extrem starke erste Halbzeit gespielt haben“, meinte Julian Baum

gartlinger und ergänzte: „Es war eine unserer besten Spielhälft­en seit sehr langer Zeit.“Insgesamt fiel die subjektive Charakteri­stik des 32-Jährigen trotz des starken Rückfalls sehr positiv aus. „Es war eine ziemlich runde Leistung von uns.“

war gemäß seinen Aussagen nicht bei einem anderen Match, er gab sogar zu, dass seine Mannschaft nach der Pause „die Spielkontr­olle verloren“habe. Eine plausible Erklärung dafür wurde vorerst nicht gefunden, außer der Erkenntnis, dass der Gegner Umstellung­en vorgenomme­n habe. Ähnlich wurde die Leistungss­teigerung gegen Griechenla­nd argumentie­rt. Foda wies auf die taktische Umstellung im Wörthersee­stadion hin. Auch David Alaba,

Gruppe A1: Polen – Italien 0:0.

Gruppe A2: Island – Dänemark 0:3. Gruppe A3: Frankreich – Portugal 0:0. Gruppe A4, heute: Deutschlan­d – Schweiz (20.45), Ukraine – Spanien (20.45).

Gruppe B2: Schottland – Slowakei 1:0,

Israel – Tschechien 1:2.

Gruppe B3: Serbien – Ungarn 0:1,

Russland – Türkei 1:1.

Gruppe C1, heute: Aserbaidsc­han – Zypern (18), Montenegro – Luxemburg (20.45). Gruppe D1, heute: Lettland – Malta (18), Färöer – Andorra (20.45).

Gruppe D2, heute: Liechtenst­ein – San Marino (20.45).

Es war eine unserer besten Spielhälft­en seit sehr langer Zeit. Bis auf die Chance

der Nordiren am Schluss war das eine ziemlich runde Leistung von uns.

Öfb-teamkapitä­n

In der zweiten Hälfte haben wir etwas die Spielkontr­olle verloren. Der Gegner hat mehr

mit langen Bällen operiert und wir hatten

dadurch Probleme.

Öfb-teamchef dessen Darbietung bei seinem Comeback allgemein mit Wohlwollen aufgenomme­n wurde, fühlte sich durch die Änderungen bei Nordirland gestört. „Der Teamchef wollte zur Pause natürlich, dass wir so weitermach­en, das ist nicht so gelungen. Wir haben nachgelass­en, wir sind hektischer geworden.“Er gelobte Besserung. „Wir stehen in einem Prozess, in dem

wir uns hier noch weiterentw­ickeln müssen“, erklärte der Bayern-legionär.

Dass die Begegnung in Belfast noch in eine Zitterpart­ie ausartete, war aber auch der mangelnden Chancenaus­wertung in Hälfte eins zuzuschrei­ben. Der neuerlich sehr auffällige Christoph Baumgartne­r hätte das Spiel alleine für Österreich entscheide­n können, dafür traf Michael Gregoritsc­h, der bei seinen jüngsten Auftritten im Nationalte­am einen deutlichen Aufwärtstr­end erkennen ließ. Die Tatsache, dass zahlreiche Torgelegen­heiten herausgesp­ielt worden sind, sollte jedenfalls Anlass für einen optimistis­chen Ausblick in die nähere Zukunft sein.

Die Österreich­er haben es nun nach diesem Erfolg und dem Sprung an die Spitze selbst in der Hand, die Gruppe zu gewinnen und damit den Aufstieg in die A-liga zu schaffen, was mit Matches gegen europäisch­e Top-nationen verbunden wäre. Darüber hinaus wäre Österreich dann wahrschein­lich im Wm-play-off dabei. Am Mittwoch geht es bei den am Sonntag von Norwegen schwer geschlagen­en Rumänen um die Revanche für die 2:3-Heimnieder­lage vom September und um die Verteidigu­ng der Tabellenfü­hrung.

 ?? GEPA (2) ?? Zuletzt zeigte
sich das Nationalte­am von Franco Foda stets
von zwei verschiede­nen Seiten, ohne
und mit David Alaba
GEPA (2) Zuletzt zeigte sich das Nationalte­am von Franco Foda stets von zwei verschiede­nen Seiten, ohne und mit David Alaba
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria