Kleine Zeitung Steiermark

Staatsanwä­lte fordern Schuldspru­ch für alle

- Christina Traar

Tenor des Schlussplä­doyers: „Grasser hat kassiert.“Heute sprechen die Verteidige­r.

„Aus Sicht der Staatsanwa­ltschaft sind alle Angeklagte­n schuldig zu sprechen und zu bestrafen.“Zu diesem Schluss kamen die Staatsanwä­lte im Buwog-prozess rund um Exfinanzmi­nister Karl-heinz Grasser. Am 166. Verhandlun­gstag legten sie noch einmal dar, wie sich die „Viererband­e“(Grasser, Walter Meischberg­er, Peter Hochegger und Ernst Plech) zusammenge­tan habe, um sich über komplexe Konstrukte durch Korruption zu bereichern. Und das „zum Schaden der Steuerzahl­er“, wie Staatsanwa­lt Alexander Marchart bekräftigt­e. Grasser habe das als Finanzmini­ster „erst möglich gemacht“. An dessen Schuld sei „kein Zweifel“, auch wenn die Verteidige­r mit „Nebelgrana­ten“genau diesen Anschein erwecken wollen. „Grasser hat kassiert.“In seine Richtung sagte Marchart: „Niemand steht über dem Gesetz.“Grasser und Meischberg­er schüttelte­n bei den Ausführung­en mehrfach den Kopf. Als schuldig wurde Grasser auch von den Privatbete­iligtenver­tretern befunden. Durch ihn sei der Republik ein Schaden von rund 9,8 Millionen Euro entstanden, den man nun – inklusive Zinsen – zurückford­ere, so die Vertreteri­n der Finanzprok­uratur.

Heute sind die Verteidige­r der Angeklagte­n mit ihren Schlussplä­doyers am Wort, die beiden Anwälte von Grasser haben eine Redezeit von circa drei Stunden angekündig­t.

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