Land startet Tests bei Fällen in Heimen
Neue Regeln für Pflegeeinrichtungen, schon vier Todesfälle in Kindberg.
Das Land meldete am Dienstag fünf weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus – der höchste Wert seit 13. April. Es handelt sich um eine Frau (Jahrgang 1938) und drei Männer (Jahrgänge 1928, 1929, 1932) aus dem Bezirk Bruck-mürzzuschlag sowie eine weitere Frau (Jahrgang 1943) aus dem Bezirk Liezen. Damit steigt die Zahl der Verstorbenen im Bundesland auf 181. Die Zahl der aktiv Infizierten liegt (Stand Dienstag, 14 Uhr) bei 719 Steirern.
Die aktuellen Sterbefälle dürften unter anderem auf einen Cluster in einem Seniorenheim in Kindberg zurückzuführen sein, wo bis gestern vier Bewohner an bzw. mit einer Covid-19-erkrankung verstorben sind. Bei mindestens 21 Personen (zum Teil hochbetagt) wurde eine Infektion nachgewiesen. Peter Koch, Obmann des Sozialhilfeverbandes Bruck-mürzzuschlag, bezeichnet die Stimmung als angespannt.
Aktuell ist neben Kindberg auch eine Einrichtung in Gratkorn betroffen. Der Cluster vom September in einem Heim in Graz gilt zwar als beendet, sorgte aber für politischen Nachhall: Stadt und Land beteuerten, dass der jeweils andere für eine flächendeckende Testung im Haus zuständig gewesen sei. Die Caritas testete damals auf eigene Kosten.
Damit das künftig nicht mehr passiert, geht Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-strauß (ÖVP) in die Offensive: Bei jedem nachgewiesenen Fall in Pflegeeinrichtungen werde es künftig großflächig Tests im Umfeld der Betroffenen geben. Mit dieser Ankündigung stellt sich die Steiermark gegen die Bundeslinie – will Infektionen so aber schneller erkennen, um deren Ausbreitung rascher unterbinden zu können.