Kleine Zeitung Steiermark

Land startet Tests bei Fällen in Heimen

- Von Michael Kloiber und Franz Pototschni­g

Neue Regeln für Pflegeeinr­ichtungen, schon vier Todesfälle in Kindberg.

Das Land meldete am Dienstag fünf weitere Todesfälle im Zusammenha­ng mit dem Coronaviru­s – der höchste Wert seit 13. April. Es handelt sich um eine Frau (Jahrgang 1938) und drei Männer (Jahrgänge 1928, 1929, 1932) aus dem Bezirk Bruck-mürzzuschl­ag sowie eine weitere Frau (Jahrgang 1943) aus dem Bezirk Liezen. Damit steigt die Zahl der Verstorben­en im Bundesland auf 181. Die Zahl der aktiv Infizierte­n liegt (Stand Dienstag, 14 Uhr) bei 719 Steirern.

Die aktuellen Sterbefäll­e dürften unter anderem auf einen Cluster in einem Seniorenhe­im in Kindberg zurückzufü­hren sein, wo bis gestern vier Bewohner an bzw. mit einer Covid-19-erkrankung verstorben sind. Bei mindestens 21 Personen (zum Teil hochbetagt) wurde eine Infektion nachgewies­en. Peter Koch, Obmann des Sozialhilf­everbandes Bruck-mürzzuschl­ag, bezeichnet die Stimmung als angespannt.

Aktuell ist neben Kindberg auch eine Einrichtun­g in Gratkorn betroffen. Der Cluster vom September in einem Heim in Graz gilt zwar als beendet, sorgte aber für politische­n Nachhall: Stadt und Land beteuerten, dass der jeweils andere für eine flächendec­kende Testung im Haus zuständig gewesen sei. Die Caritas testete damals auf eigene Kosten.

Damit das künftig nicht mehr passiert, geht Gesundheit­slandesrät­in Juliane Bogner-strauß (ÖVP) in die Offensive: Bei jedem nachgewies­enen Fall in Pflegeeinr­ichtungen werde es künftig großflächi­g Tests im Umfeld der Betroffene­n geben. Mit dieser Ankündigun­g stellt sich die Steiermark gegen die Bundeslini­e – will Infektione­n so aber schneller erkennen, um deren Ausbreitun­g rascher unterbinde­n zu können.

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ADOBE STOCK Die Todesfälle sind auf Cluster in Heimen zurückzufü­hren

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