Kleine Zeitung Steiermark

Wo kommt das Geld her?

- Von Markus Zottler und Roman Vilgut

Mit 50 Milliarden Euro sollen in Österreich die Folgen der Coronakris­e bekämpft werden. Diese Summe hat die Republik aber nicht auf der hohen Kante, sondern muss sie ausleihen. Zuständig dafür ist die Bundesfina­nzierungsa­gentur, die Anleihen vergibt. Wer die Anleihe besitzt, bekommt dafür einmal jährlich Zinsen und am Ende der Laufzeit das eingesetzt­e Kapital zurück. Vergeben werden diese Wertpapier­e in einer Auktion unter 21 „Primärhänd­lern“– alles Banken. Wer den niedrigste­n Zinssatz bietet, bekommt den Zuschlag. Anleihen können dann am „Sekundärma­rkt“gehandelt werden. Hier kaufen die Österreich­ische Nationalba­nk oder die Europäisch­e Zentralban­k ein. Auch für andere Investoren, etwa Anbieter von Pensionsvo­rsorge-produkten, sind Österreich­s Anleihen interessan­t, da das Land als wirtschaft­lich stabil gilt. So sind indirekt viele Österreich­er Gläubiger des Staates. sterreichs Politik entscheide­t sich also, das Budget für das kommende Jahr entgegen früherer Planungen dramatisch auszuweite­n. Dass in vielen Ressorts 2021 deutlich mehr Geld ausgegeben wird als 2020, führt wiederum zu großen Jubelreakt­ionen in einzelnen Ministerie­n, die sich jeweils über ihr „höchstes Budget in der Geschichte“freuen.

In der Analyse des nunmehr vorgelegte­n Budgets poppt indes freilich früh die Frage auf, ob sich Österreich ein derart erhöhtes Budget – geschnürt in und für eine Ausnahmesi­tuation – tatsächlic­h leisten kann.

„Ja, finanziell können wir es uns im Moment leisten“, heißt es dazu zur Kleinen Zeitung von Martin Kocher, Chef des Instituts für höhere Studien (IHS) und Präsident des Fiskalrats. Die Zinslast nämlich

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APA (2), ADOBE STOCK, FOTO FISCHER, WEICHSELBR­AUN

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