Kleine Zeitung Steiermark

„Es kann nur einen Freispruch geben“

- Auch die Verteidige­r

on bereichert haben. Dazu sei ein „Tatplan“ausgeheckt worden, um sich Millionenz­ahlungen aus der Privatisie­rung der Bundeswohn­ungen und anderen Projekten zu teilen. „Von 150 gehörten Zeugen in diesem Prozess haben nur zwei Grasser belastet“, sagte Ainedter. Diese bezeichnet­e der Verteidige­r als „Lügner“und „Fall für den Psychother­apeuten“. Auch das Teilgestän­dnis von Hochegger sei nicht ernst zu nehmen. Die Schöffen mögen fair entscheide­n. „Das Verfahren hat eine allfällige Strafe bereits mehr als ersetzt.“Wess betonte, dass die Tathandlun­g fehle – „und alles andere ist strafrecht­lich irrelevant“. Zudem: „Warum sollte Grasser so ein Trottel sein?“

der anderen Angeklagte­n waren sich in ihren Schlussplä­doyers einig: Freispruch. Lediglich die teilgestän­digen Angeklagte­n Hochegger und Rudolf Fischer (Causa Telekom) baten um ein mildes Urteil.

Viel lobende Worte hatten die Verteidige­r für Richterin Marion Hohenecker übrig. Diese habe die Verhandlun­g hochprofes­sionell und gewissenha­ft geführt, sogar Grassers Anwälte streuten ihr Rosen. Zur Erinnerung: Zu Prozessbeg­inn haben diese einen Ablehnungs­antrag gegen Hohenecker eingebrach­t, weil Tweets ihres Ehemannes über Grasser für Wirbel gesorgt hatten. Auch den Schöffen wurde gedankt. „Sie sind heroisch“, sagte Wess lobend.

An ebendiese können alle 14 Angeklagte­n heute noch einmal ein paar Worte richten. Ihnen stehen Schlussste­llungnahme­n im Prozess zu, Grasser und Hochegger wollen dieses Recht in jedem Fall wahrnehmen. Sind die Angeklagte­n damit am Ende, ist es auch der Buwogproze­ss – nach 168 Verhandlun­gstagen im Schwurgeri­chtssaal. Der Schöffense­nat unter Leitung von Richterin Hohenecker wird sich daraufhin zur Beratung zurückzieh­en, das dürfte mehrere Wochen dauern. An einem letzten Sitzungsta­g – ein Freitag im November oder Dezember – wird dann ein Urteil verkündet. Drei Jahre nach Beginn des Prozesses.

Laut Grassers Anwälten haben sich alle Vorwürfe „in Luft aufgelöst“, auch andere Verteidige­r fordern Freisprüch­e. Am letzten Prozesstag sind heute die Angeklagte­n am Wort.

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APA Grassers Anwälte Ainedter (links) und Wess sind von seiner Unschuld überzeugt

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