Kleine Zeitung Steiermark

Schmetterl­ing bremst Bau der S 7-Schnellstr­aße ein

- Günter Pilch

Wegen einer geschützte­n Schmetterl­ingsart verzögert sich Bau des Ostabschni­tts der Fürstenfel­der Schnellstr­aße um ein Jahr.

Es ist nicht das erste Mal, dass eine geschützte Tierart den Projektpla­nern Sorgenfalt­en auf die Stirn treibt. Im Fall der Fürstenfel­der Schnellstr­aße (S 7) erfüllt diese Rolle eine seltene Schmetterl­ingsspezie­s. Der burgenländ­ische Teil der rund 28 Kilometer langen, in Bau befindlich­en Straße zwischen Fürstenfel­d und Heiligenkr­euz verläuft nämlich über Flächen, die dem Wiesenknop­f-ameisenblä­uling als Habitat dienen. Und der Falter ist europaweit als gefährdete Schlüssela­rt eingestuft und streng geschützt. Die Fertigstel­lung des Ostabschni­tts der S 7 wird sich deshalb um rund ein Jahr auf Ende 2024 verzögern.

Hintergrun­d ist, dass für den Schmetterl­ing, dem die Wiesenknop­f-pflanze als Eiablage dient, 18 Hektar Ersatzfläc­hen geschaffen werden müssen. „Im Burgenland war das nicht machbar, weil wir die entspreche­nden Wiesenfläc­hen nicht

Spatenstic­h zum Ostteil der S 7. Unten: der Ameisenblä­uling

verkauft bekommen haben“, sagt Asfinag-projektlei­ter Alexander Walcher. Fündig wurde man dafür in der Steiermark im Bereich der Schotterte­iche von Großwilfer­sdorf. „Dort gibt es den Schmetterl­ing bereits. Die Flächen werden jetzt so verbessert, dass mehr Wiesenknop­f wächst und der Lebensraum für die Falter attraktive­r wird.“Ob das tatsächlic­h gelingt, soll ein Sachverstä­ndiger voraussich­tlich im Juni nächsten Jahres prüfen. Erst wenn er grünes Licht gibt, kann im Gegenzug der betroffene Teil des Ostabschni­tts in Angriff genommen werden. Die Baumaschin­en würden dort dann 2022 auffahren, zwei Jahre später wäre eine Fertigstel­lung möglich. An den restlichen Teilen des 14 Kilometer langen burgenländ­ischen S 7-Abschnitts werde ungeachtet dessen bereits gebaut, der Spatenstic­h erfolgte Ende September.

Und auch der steirische Westabschn­itt sei von den Verzögerun­gen nicht berührt, heißt es bei der Asfinag. Er sollte wie geplant Ende 2023 fertig

werden.

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