„Rote Ampel“für steirische Krebsversorgung: Ärzte erklären, die Bürokratie sei schuld
Scharfe Kritik von Wolfgang Hilbe, dem Präsidenten der Österreichischen Gesellschaft für Onkologie, – und wie steirische Ärzte reagieren./diskussionen um Start für neues Kages-logo.
Eine Analyse der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie sorgt für Aufsehen: Fast 360.000 Krebspatienten müssten sich auf eine zunehmend restriktive Bereitstellung moderner onkologischer Therapien einstellen, erklärte der Präsident der Gesellschaft, Und: „Viele Bundesländer folgen dabei dem Beispiel aus der Steiermark, wo ein ,Innovationsboard’ ohne Beteiligung eines hämatologischen oder onkologischen Experten onkologische Behandlungen bewilligen oder ablehnen kann.“Es gehe um die Kosten. Hilbes Analyse stützt sich auf eine Ärzteumfrage, aus den Antworten wurde eine Versorgungs-„ampel“für die Bundesländer entworfen. Am schlechtesten schnitt die Steier
Help-logo (2019): Jetzt kommt neues Logo für alle Steirer-spitäler
ab. Sowohl die Versorgung der Patienten mit innovativen Therapien in Spitälern („Innovationsboard“) als auch jene außerhalb der Spitäler ist mit „Rot“gekennzeichnet.
Steirische Krebsmediziner sehen das differenzierter: „Die rote Ampel vermittelt einen falschen Eindruck. Sie steht für den extrem hohen bürokratischen Aufwand, der die Versorgung der Patienten erschwert.
Aber unsere Patienten erhalten die Therapie ja trotzdem.“Es gebe jedoch schwerwiegende Entscheidungen bei Krebspatienten, die nicht durch Fakten zu belegen sind, sondern die viel Erfahrung und menschliches Einfühlungsvermögen brauchen. „Auch das muss möglich sein“, so ein Mediziner.
I n dieser Woche wäre der große Tag von Kages-vorstandschef gemark wesen: Er wollte das neue Kages-logo einweihen, das er mit dem Künstler entworfen hatte – jener Kriesche, der ihm schon das legendäre Help-logo für die Chirurgie an der Uniklinik Graz kreiert hatte. Das neue Logo basiert auf dieser Idee. Die Präsentation wurde allerdings abgesagt: Einerseits, weil prominente Politiker in Corona-quarantäne mussten. Andererseits gab es Diskussionen in einigen Landesspitälern über die umfangreichen Vorgaben zum Logo (zwei Bände, rund 400 Seiten). Ebenso wie in der Politik, wo hinterfragt wurde, ob man so ein Projekt gerade jetzt bei steigenden Corona-zahlen präsentieren und umsetzen sollte. Neuer Termin? Noch offen.