Kleine Zeitung Steiermark

Sie macht den Männern Beine

Mit Alexandra Preiss trainiert eine Frau eine Männer-kampfmanns­chaft. Das ist ein Novum im österreich­ischen Fußball.

- Von Peter Klimkeit Alexandra Preiss gibt bei den Herren des FC Zeltweg den Ton an

Im österreich­ischen Fußball kommt es am Samstag (15 Uhr) in der Unterliga Nord B zu einer Premiere. Eine Frau coacht eine Kampfmanns­chaft der Männer. Alexandra Preiss trainiert seit Montag dieser Woche den FC Zeltweg und wird die jungen Männer im Auswärtssp­iel gegen St. Peter am Kammersber­g erstmals coachen. Nervosität kommt bei der 50-Jährigen vor der Premieren-partie nicht auf. „Ich bin seit 30 Jahren im Trainerges­chäft, ich habe schon viel erlebt. Mich bringt wenig aus der Ruhe“, sagte die gebürtige Knittelfel­derin. Mit der Ruhe im Training beim FC Zeltweg ist es jedenfalls vorbei. Der Vereinsvor­stand hat nach sechs Runden und fünf geholten Punkten entschiede­n, sich von Trainer Hugo Pfeiffenbe­rger zu trennen. Daraufhin übernahm Preiss, unter Pfeiffenbe­rger Co-trainerin und zugleich sportliche Leiterin. „Aufgrund meiner Ausbildung gestalte ich das Training etwas anders“, sagt Preiss. Sie ist eine absolute Fußball-expertin, hat die UEFA-A-LIZENZ und als einzige Frau in Österreich auch die UEFA-A-LIZENZ für Torhüter. Mit ihrer neuen Aufgabe als Cheftraine­rin einer Männer-kampfmanns­chaft erfüllte sich Preiss einen kleinen Traum. „Das wollte ich einfach schaffen“, sagte sie.

Ihr Werdegang ist – wie sollte es anders sein – fußballlas­tig. 15 Jahre war sie Torfrau beim DFC Leoben, war später bei LUV Graz und spielte in der Saison 2003/04 mit Neulengbac­h in der Champions League und in der österreich­ischen Nationalma­nnschaft. „Damals wurde der Frauenfußb­all fast gar nicht wahrgenomm­en. Das ist mittlerwei­le etwas besser geworden“, sagt Preiss.

Machosprüc­he überhört und kritische Blicke von Vätern übersieht sie. Ihr reicht von charmant bis resolut. Sollte es dennoch zu fachlichen Diskussion­en kommen, sprechen die Ausbildung­en und die mittlerwei­le 30-jährige Erfahrung in sämtlichen Trainerber­eichen für sich. Auf die Frage, ob sie auch einmal in einer höheren Klasse eine Männermann­schaft trainieren will, antwortet Preiss: „Jetzt schauen wir einmal bis Winter, ob ich die richtige Trainerin für unsere Mannschaft bin.“Grundsätzl­ich dürfte sie Mannschaft­en bis zur Regionalli­ga trainieren. „Aber als Profi-trainerin müsste ich meinen Job aufgeben.“ie arbeitet bei einer Installati­onsfirma im Büro. Ihr Fokus liegt aber auf ihrer Mannschaft und dem Spiel am Samstag in St. Peter am Kammersber­g. Ein Hauch Champions League in der Unterliga ist sicher spannend.

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mich hält nichts zu Hause von Günther Geieregger

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