Kleine Zeitung Steiermark

Medizinisc­her Lockdown? „Dann steige ich auf die Barrikaden“

- Von Didi Hubmann

Michaela Wlattnig ist seit einem Jahr die steirische Patientena­nwältin. Eine erste Bilanz über medizinisc­he Folgen des Lockdowns, Op-verschiebu­ngen, steigende Tumordiagn­osen und darüber, warum sie eine Genehmigun­g weiterer Pflegebett­en ablehnt.

nicht nur in bestimmten Bereichen. Nicht nur in Spitälern, auch im niedergela­ssenen Bereich muss es weitergehe­n.

Wie stark sind die Zahlen bei den Beschwerde­fällen gestiegen?

Unmittelba­r in und nach der ersten Welle hatten wir viele Fragen im Covid-19-bereich, aber noch keinen Ansturm: Insgesamt waren es 1345 Anfragen. Vor allem wegen verschoben­er Operatione­n und Untersuchu­ngen, aber auch wegen der Besuchsreg­eln. Jetzt kommt es vermehrt zu Verschiebu­ngen von geplanten Operatione­n, die bereits im März fixiert waren. Einige dieser Fälle, die uns vorliegen, müssen weiter warten. Mir wurde erklärt: Weil man mehr Tumore als erwartet entdeckt hat und operieren muss – auch eine Folge des Lockdowns. gen. Innerhalb dieses Zeitraumes musste die Patientin mit starken Schmerzen leben und viele Schmerzmit­tel nehmen – das sind nicht Kollateral­schäden im engeren Sinn, trotzdem sind das große Belastunge­n. Da haben wir einiges an Fällen.

Ihre persönlich­e Bilanz? Es war kein leichter Einstieg.

Ich ziehe nach einem Jahr eine positive Bilanz, ich habe den Eindruck,

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