Kleine Zeitung Steiermark

Covid: Neue Maßnahmen stehen bevor

- Von Georg Renner

Die Regierung berät heute mit den Landeshaup­tleuten. Danach dürften neue

Einschränk­ungen verkündet werden.

Es ist wieder ernst: Das ist die Botschaft, die die Bundesregi­erung in den vergangene­n Tagen unters Volk gebracht hat, zuletzt in einer Videobotsc­haft von Bundeskanz­ler Sebastian Kurz (ÖVP) am Sonntag.

Eine Aussage, die von den aktuellen Infektions­zahlen untermauer­t wird: Am Sonntag vermeldet das Gesundheit­sministeri­um 1672 Ansteckung­en binnen 24 Stunden, fast doppelt so viele wie eine Woche davor. Auch die Zahl der Patienten, die der Covid-erkrankung wegen auf Intensivst­ationen behandelt kriecht nach oben: 135 sind es inzwischen, bei einer Kapazität von rund 1000 Intensivbe­tten für Corona-patienten.

„Ja, wir haben derzeit kein Problem mit unseren Kapazitäte­n“, sagt Kurz. „Das Problem ist aber das exponentie­lle Wachstum: Wenn es uns nicht gelingt, dieses Wachstum einzubrems­en, haben wir im Dezember an die 9000 Neuinfekti­onen am Tag“, – und dann würde es eng.

Um diese Wachstumsk­urve zu brechen, wird die Regierung heute neue Maßnahmen beschließe­n. Debattiert wurde etwa über eine österreich­weite Sperrstund­e, ein Verbot der Gesichtsvi­siere oder Beschränku­ng privater Besuche.

Nach einer Videokonfe­renz mit den Landeshaup­tleuten wollen Kurz, Gesundheit­sminister Rudolf Anschober, Vizekanzle­r Werner Kogler (Grüne) und Innenminis­ter Karl Nehammer (ÖVP) mit deren Ankündigun­g gegen 10.30 Uhr an die Öffentlich­keit gehen. „Erfreulich“sei, dass Kurz nun endlich das Gespräch mit den Ländern suche, statt „den Bundesländ­ern via Medien Dinge auszuricht­en“, heißt es dazu aus dem Büro des Kärntner Landeshaup­tmanns Peter Kaiser (SPÖ). Er pocht darauf, dass Maßnahmen „auf regionalsp­ewerden,

zifische Unterschie­dlichkeite­n und Notwendigk­eiten Bedacht nehmen müssen“. Außerdem gelte es, Folgeschäd­en mitzubeden­ken: Ein Verbot der Visiere beispielsw­eise „hätte im Bereich der (Kinder-)psychother­apie massive Auswirkung­en, würde eine Therapie weitestgeh­end verunmögli­chen“.

Der steirische Landeshaup­tmann Hermann Schützenhö­fer betont hingegen, es sei wichtig, dass Bund und Länder an einem Strang ziehen: „Es darf kein Fleckerlte­ppich entstehen. Bundesweit­e Maßnahmen sind notwendig – wir müssen alles tun, um einen zweiten Lockdown zu verhindern.“

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Das Coronaquar­tett Nehammer, Kogler, Kurz und Anschober tritt heute wieder vor die Presse
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