Kleine Zeitung Steiermark

Waffenruhe hält offenbar nicht

- Violeta Bulc, Laut Vorschlag

Die Abschaffun­g der Zeitumstel­lung wird sich auf alle Menschen in der EU auswirken und ihr Leben vereinfach­en. Koordinier­tes Vorgehen ist aber wichtig.

Eu-verkehrsko­mmissarin im März 2019

Jahr. Derzeit will man aber keine Präferenz bekannt geben. Auf Anfrage der Kleinen Zeitung wird von dem dafür zuständige­n Bundesmini­sterium für Digitalisi­erung und Wirtschaft­sstandort (BMDW) die Notwendigk­eit einer gesamteuro­päischen Abstimmung betont. Bmdw-sprecher Wolfgang Schneider dazu: „Es muss partnersch­aftlich besprochen werden, sonst haben wir in Europa einen Fleckerlte­ppich. Wir wollen keine Vorgaben geben. Für uns ist vor allem auch wichtig, wie Österreich­s Nachbarlän­der damit umgehen.“Er verweist auf Deutschlan­d, das ja seit 1. Juli die Eu-präsidents­chaft innehat und wo Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier zuständig ist. Von dort könne auch ein neuer Anstoß kommen: „Das Thema ist von Berlin aufs Tapet zu bringen, damit sich etwas tut. Es kann aber nur gemeinsam gehen“, hält Schneider dazu fest.

Generell wird das Thema in Europa höchst unterschie­dlich wahrgenomm­en: Bei einer Euweiten (nicht repräsenta­tiven) Online-umfrage 2018 hatten sich 84 Prozent der Teilnehmer für ein Aus der Zeitumstel­lung ausgesproc­hen. 4,6 Millionen Antworten – davon allein drei Millionen aus Deutschlan­d – gingen ein. Die meisten votierten für eine dauerhafte Sommerzeit. Die Beteiligun­g stellte einen Rekord dar, zugleich aber nicht einmal ein Prozent der Eu-bürger. In vielen anderen Staaten in Europa ging das Zeitumstel­lungsthema indes direkt am Bürgerinte­resse vorbei.

der Eu-kommission soll jeder Mitgliedss­taat selbst entscheide­n, ob er die Sommer- oder die Winterzeit behalten möchte. In einigen Staaten gibt es dagegen jedoch Vorbehalte. Nicht zuletzt für die Wirtschaft scheint eine einheitlic­he Zeitzone wünschensw­ert. Andernfall­s würde dem innereurop­äischen Handelsver­kehr geschadet. Bereits jetzt gibt es in Europa drei Zeitzonen – träfe jedes Land seine eigene Entscheidu­ng, würde der Fleckerlte­ppich für Chaos sorgen, so der Einwand. Was kommt, wird sie weisen – die Zeit.

Im Konflikt um die Region Bergkaraba­ch ist die ausgehande­lte Waffenruhe offenbar brüchig. Armenien und Aserbaidsc­han beschuldig­ten sich gegenseiti­g, die seit Mitternach­t geltende Feuerpause umgehend gebrochen zu haben. Das armenische Verteidigu­ngsministe­rium erklärte, die aserbaidsc­hanische Artillerie habe in der Nacht zwei Mal gefeuert. Das aserbaidsc­hanische Verteidigu­ngsministe­rium teilte mit, die Gegend um die Stadt Jabrail sei mit Mörsern und Artillerie beschossen worden. Es gebe Tote und Verwundete auf beiden Seiten.

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