Die Stimme der Jugend
Die preisgekrönte Rednerin Laura-sophie Schlögl (16) spricht heute bei einer Jubiläumsfeier der Landesregierung.
Ein wenig aufgeregt bin ich jetzt schon“, gibt Laura-sophie Schlögl zu. Kein Wunder: Die 16-Jährige wird heute eine Rede halten – und das in der Aula der Grazer Uni, im Zuge der 75-Jahr-feier der ersten steirischen Landesregierungssitzung nach dem Zweiten Weltkrieg. Ihre Zuhörerschaft wird coronabedingt zwar klein, dafür erlesen sein, auch Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer gibt sich die Ehre. Ebenso honorig sind Schlögls Mitredner: Historikerin Barbara Stelzl-marx sowie Christoph Grabenwarter, Präsident des Verfassungsgerichtshofs.
Also wie passt die Jugendliche in dieses Trio? Die Schülerin selbst bleibt bescheiden: „Ich bin immer noch ganz überrascht, es ist eine große Ehre für mich.“Zufällig ausgewählt wurde sie allerdings nicht – immerhin ist Schlögl amtierende Siegerin des bundesweiten Redewettbewerbs. Auch den steirischen Landesbewerb gewann die Gymnasiastin bereits. „Und bei kleineren, schulinternen Redewettbewerben habe ich ebenfalls mitgemacht“, erzählt Schlögl. Mitgemacht und gewonnen, ergänzt ihr Lehrer und „Coach“Günther Kollau.
„In die Wiege gelegt“wurde Schlögl das Reden vor Publikum ihrer Meinung nach nicht, noch vor zwei Jahren stand sie nicht gerne auf der Bühne. Sie gesteht: „Beim ersten Wettbewerb wollte ich eigentlich gar nicht teilnehmen.“Jetzt erinnert sie sich gerne daran, denn Reden ist ihre absolute Leidenschaft. Und es stecke viel Arbeit dahinter, erklärt die junge Weststeirerin: „Vor Wettbewerben schaue ich mir oft die Reden des Vorjahres an.“
Eine Rede schreibt sich außerdem nicht von selbst: „An meinem Beitrag zum Jubiläum bin ich ein ganzes Wochenende lang gesessen.“Am besten gefallen Schlögl aber Spontanreden: „In dieser Wettbewerbskategorie ist Flexibilität das Wichtigste, man hat nur minimale Vorbereitungszeit.“er Schlögls Vortrag heute mitverfolgen möchte, kann das über den Orf-livestream zur Feier (ab 11 Uhr) machen. So viel verrät die Weststeirerin jetzt schon: „Es geht um Zukunft und Identität.“Gemeinsam mit 40 Mitschülern der AHS Köflach erarbeitet sie in einem Workshop Kernpunkte zu diesem Thema: „Es kamen viele verschiedene Meinungen zusammen, die ich dann zu einer Rede zusammenfasste.“
WD