„Keine neuen Märkte, sondern neue Produkte“
Weltmarktführer bei Sprachkommunikationssystemen für die Flugsicherung, aber auch Lösungsanbieter für Leitzentralen von Polizei oder Feuerwehr: Frequentis-boss Norbert Haslacher über ein Auftragsplus, 5G als Türöffner und verlorene Millionen
bei der Commerzialbank.
auch nach der Coronakrise Bestand haben werden.
Hat Corona das Mobilitätsbedürfnis nicht drastisch verändert?
Ich glaube, in den USA und Europa wird weniger gereist werden, besonders geschäftlich. Wir bei Frequentis hatten 12.000 Flugreisen pro Jahr. Da reichen auch weniger. Umgekehrt in Asien und Indien. Da werden in den nächsten zehn Jahren hundert Flughäfen gebaut, um dem Mobilitätsdrang der Bevölkerung gerecht zu werden.
Zweites Thema Sicherheit. Welche Möglichkeiten wird da die 5Gtechnologie eröffnen?
Mit 5G stehen Bandbreiten zur Verfügung, die Einsatzleitern in den Zentralen viel mehr Informationen über die Lage vor Ort liefern können. Das können Videos von Drohnen sein, oder Bilder der Bodycams von Polizisten. Damit können die Einsatzleiter die Einsatzmittel optimieren und das wird die Sicherheit der Menschen deutlich erhöhen.
Drittens Technologie am Beispiel Remote Tower. Wie können Sie die Menschen überzeugen, dass der ferngesteuerte Tower genauso sicher ist wie der normal besetzte Tower?
Wir haben diese Technologie sieben Jahre lang entwickelt, das hat viele Vorschriften hervorgebracht, um die Sicherheit von Starts und Landungen zu ermöglichen. Aus meiner Sicht ist der Remote Tower sicherer als ein herkömmlicher Tower. Ein Beispiel: Mit Nachtsichtgeräten können Sie auf dem Vorfeld sehen, falls dort ein Fahrzeug steht, das Sie mit dem freien Auge nicht sehen würden. Und natürlich gibt es alle Systeme in redundanter Ausführung. Das alles erhöht die Sicherheit, und reduziert sie nicht.
Ihre Kunden sind fast ausschließlich Behörden. Sehen Sie die Gefahr, dass es wegen der Milliardenausgaben wegen Corona zu Auftragsrückgängen kommt, wenn die Regierungen wieder mehr auf die Finanzen schauen?
Das ist mit Sicherheit ein Risiko. Wir beobachten aber die Budgets der Kunden drei bis fünf Jahre in die Zukunft, und da sehen wir momentan keinen Rückgang bei Budgets oder Auftragsvergaben.
Sie machen sich also keine Sorgen um die Aufträge von Frequentis. Trotzdem haben Sie vor einigen Monaten gesagt, wir brauchen keine neuen Kunden, wir brauchen neue Produkte. Warum?
Der Markt im Bereich der sicherheitskritischen Einsatzleitzentralen hat eine Größe von jährdie lich 13 Milliarden Euro. Mit unserem Produktportfolio können wir zwei Milliarden davon abdecken. Deshalb brauchen wir keine neuen Märkte, sondern neue Produkte. Die kann ich mit eigener Forschung entwickeln, oder ich kann durch Zukäufe mein Produktportfolio erweitern.
Frequentis hat 31 Millionen Euro bei der Commerzialbank in Mat
Haslacher: „Im ersten Halbjahr abgeschrieben“
tersburg angelegt. Warum legt man so viel Geld bei dieser Bank an?
Das Geschäftsmodell der Bank war ausgerichtet auf Grund und Boden. Das hat mit den testierten Jahresabschlüssen die Vertrauensbasis geschaffen, um über Jahrzehnte bis zu 31 Millionen Euro anzulegen. Jetzt sind die Gerichte am Zug.
Wir haben es im ersten Halbjahr abgeschrieben, das tut natürlich weh, hat aber keine Auswirkungen auf unser Geschäft.
Global, technologisch herausfordernd, spannend, in Kooperation mit unseren tollen Kunden weltweit.
Unser Leser erwarb heuer eine Neubauwohnung, zu der auch zwei Garagenparkplätze gehören. „Leider war mir beim Kauf nicht bewusst, dass einer davon so ungünstig angelegt ist, dass das Einparken eine Tortur ist, selbst mit einem Kleinwagen. Man kann den Platz nur mit dem Heck voran anfahren und muss x-fach reversieren. Das hat mir jetzt auch der Wohnbauträger bestätigt“, schildert er das Problem. „Muss ich das akzeptieren? Ist so ein Parkplatz gesetzeskonform?“, fragt er sich.
Eigentumswohnung und Parkplatz werden oft im Paket verkauft. Welche Normen dabei für Garagenplätze gelten.
habe er für seine beiden Stellplätze mehr als 46.000 Euro bezahlt, könne aber nur einen davon wirklich nutzen. Hinzu kämen noch die laufenden Betriebskosten. „Andere Eigentümer haben für zwei tatsächlich befahrbare Parkplätze weniger bezahlt“, fügt er hinzu und will wissen: „Habe ich einen Anspruch auf Preisminderung?“
Wir haben dazu den Grazer Rechtsanwalt Stefan Kohlfürst befragt. Er sagt: „Einen Anhaltspunkt betreffend die Größe von
Stellplätzen bieten die Richtlinien des Österreichischen Instituts für Bautechnik, kurz OIB genannt, die der Harmonisierung der bautechnischen Vorschriften dienen. Diese sind ja in jedem Bundesland andere.“
Die Bundesländer könnten die Oib-richtlinen in ihren jeweiligen Bauordnungen für verbindlich erklären. „In der Anfrage Ihres Lesers geht es um die Oib-richtlinie 4 zur Nutzungssicherheit und Barrierefreiheit von 2015. In der Steiermark gilt diese seit 2016. In Kärnten kommt sie gemäß eischließlich