Kleine Zeitung Steiermark

„Keine neuen Märkte, sondern neue Produkte“

- Von Michael Csoklich

Weltmarktf­ührer bei Sprachkomm­unikations­systemen für die Flugsicher­ung, aber auch Lösungsanb­ieter für Leitzentra­len von Polizei oder Feuerwehr: Frequentis-boss Norbert Haslacher über ein Auftragspl­us, 5G als Türöffner und verlorene Millionen

bei der Commerzial­bank.

auch nach der Coronakris­e Bestand haben werden.

Hat Corona das Mobilitäts­bedürfnis nicht drastisch verändert?

Ich glaube, in den USA und Europa wird weniger gereist werden, besonders geschäftli­ch. Wir bei Frequentis hatten 12.000 Flugreisen pro Jahr. Da reichen auch weniger. Umgekehrt in Asien und Indien. Da werden in den nächsten zehn Jahren hundert Flughäfen gebaut, um dem Mobilitäts­drang der Bevölkerun­g gerecht zu werden.

Zweites Thema Sicherheit. Welche Möglichkei­ten wird da die 5Gtechnolo­gie eröffnen?

Mit 5G stehen Bandbreite­n zur Verfügung, die Einsatzlei­tern in den Zentralen viel mehr Informatio­nen über die Lage vor Ort liefern können. Das können Videos von Drohnen sein, oder Bilder der Bodycams von Polizisten. Damit können die Einsatzlei­ter die Einsatzmit­tel optimieren und das wird die Sicherheit der Menschen deutlich erhöhen.

Drittens Technologi­e am Beispiel Remote Tower. Wie können Sie die Menschen überzeugen, dass der ferngesteu­erte Tower genauso sicher ist wie der normal besetzte Tower?

Wir haben diese Technologi­e sieben Jahre lang entwickelt, das hat viele Vorschrift­en hervorgebr­acht, um die Sicherheit von Starts und Landungen zu ermögliche­n. Aus meiner Sicht ist der Remote Tower sicherer als ein herkömmlic­her Tower. Ein Beispiel: Mit Nachtsicht­geräten können Sie auf dem Vorfeld sehen, falls dort ein Fahrzeug steht, das Sie mit dem freien Auge nicht sehen würden. Und natürlich gibt es alle Systeme in redundante­r Ausführung. Das alles erhöht die Sicherheit, und reduziert sie nicht.

Ihre Kunden sind fast ausschließ­lich Behörden. Sehen Sie die Gefahr, dass es wegen der Milliarden­ausgaben wegen Corona zu Auftragsrü­ckgängen kommt, wenn die Regierunge­n wieder mehr auf die Finanzen schauen?

Das ist mit Sicherheit ein Risiko. Wir beobachten aber die Budgets der Kunden drei bis fünf Jahre in die Zukunft, und da sehen wir momentan keinen Rückgang bei Budgets oder Auftragsve­rgaben.

Sie machen sich also keine Sorgen um die Aufträge von Frequentis. Trotzdem haben Sie vor einigen Monaten gesagt, wir brauchen keine neuen Kunden, wir brauchen neue Produkte. Warum?

Der Markt im Bereich der sicherheit­skritische­n Einsatzlei­tzentralen hat eine Größe von jährdie lich 13 Milliarden Euro. Mit unserem Produktpor­tfolio können wir zwei Milliarden davon abdecken. Deshalb brauchen wir keine neuen Märkte, sondern neue Produkte. Die kann ich mit eigener Forschung entwickeln, oder ich kann durch Zukäufe mein Produktpor­tfolio erweitern.

Frequentis hat 31 Millionen Euro bei der Commerzial­bank in Mat

Haslacher: „Im ersten Halbjahr abgeschrie­ben“

tersburg angelegt. Warum legt man so viel Geld bei dieser Bank an?

Das Geschäftsm­odell der Bank war ausgericht­et auf Grund und Boden. Das hat mit den testierten Jahresabsc­hlüssen die Vertrauens­basis geschaffen, um über Jahrzehnte bis zu 31 Millionen Euro anzulegen. Jetzt sind die Gerichte am Zug.

Wir haben es im ersten Halbjahr abgeschrie­ben, das tut natürlich weh, hat aber keine Auswirkung­en auf unser Geschäft.

Global, technologi­sch herausford­ernd, spannend, in Kooperatio­n mit unseren tollen Kunden weltweit.

Unser Leser erwarb heuer eine Neubauwohn­ung, zu der auch zwei Garagenpar­kplätze gehören. „Leider war mir beim Kauf nicht bewusst, dass einer davon so ungünstig angelegt ist, dass das Einparken eine Tortur ist, selbst mit einem Kleinwagen. Man kann den Platz nur mit dem Heck voran anfahren und muss x-fach reversiere­n. Das hat mir jetzt auch der Wohnbauträ­ger bestätigt“, schildert er das Problem. „Muss ich das akzeptiere­n? Ist so ein Parkplatz gesetzesko­nform?“, fragt er sich.

Eigentumsw­ohnung und Parkplatz werden oft im Paket verkauft. Welche Normen dabei für Garagenplä­tze gelten.

habe er für seine beiden Stellplätz­e mehr als 46.000 Euro bezahlt, könne aber nur einen davon wirklich nutzen. Hinzu kämen noch die laufenden Betriebsko­sten. „Andere Eigentümer haben für zwei tatsächlic­h befahrbare Parkplätze weniger bezahlt“, fügt er hinzu und will wissen: „Habe ich einen Anspruch auf Preisminde­rung?“

Wir haben dazu den Grazer Rechtsanwa­lt Stefan Kohlfürst befragt. Er sagt: „Einen Anhaltspun­kt betreffend die Größe von

Stellplätz­en bieten die Richtlinie­n des Österreich­ischen Instituts für Bautechnik, kurz OIB genannt, die der Harmonisie­rung der bautechnis­chen Vorschrift­en dienen. Diese sind ja in jedem Bundesland andere.“

Die Bundesländ­er könnten die Oib-richtlinen in ihren jeweiligen Bauordnung­en für verbindlic­h erklären. „In der Anfrage Ihres Lesers geht es um die Oib-richtlinie 4 zur Nutzungssi­cherheit und Barrierefr­eiheit von 2015. In der Steiermark gilt diese seit 2016. In Kärnten kommt sie gemäß eischließl­ich

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Geld bei Commerzial­bank? Norbert
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FREQUENTIS, ADOBE.STOCK
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Wie würden Sie Frequentis’ Zukunft in einem Satz beschreibe­n?
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