So schlecht war Sölden noch nie
Traumhaft: Sölden war ein Augenschmaus. Für Lucas Braathen endete er mit dem Sieg – vor Marco Odermatt
und Gino Caviezel
Stefan Brennsteiner als 17. bester Ösv-athlet – Kriechmayr und Mayer aber zufrieden.
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen, sagt man. Und der erste Schmäh, den sich Österreichs Skifahrer nun anhören müssen, kam vom Politologen Peter Filzmaier: „Man kann es mit dem Abstandhalten auch übertreiben“, twitterte der unter die Ergebnisse der besten Österreicher an beiden Tagen in Sölden. Wie wahr, man kann. Denn nach Österreichs Damen mussten auch die Herren das schlechteste Ergebnis aller Zeiten auf dem Rettenbachferner verkraften – Platz 17 durch „Comebacker“Stefan Brennsteiner war das Höchste der Gefühle, nur drei Mann schafften es ins Finale. Und die anderen beiden, das ist das Positive des Negativen, waren die zwei Abfahrer: Vincent Kriechmayr (24.) machte ebenso Punkte wie Matthias Mayer (25.). Dementsprechend war dieses Trio gar nicht unzufrieden. „Ich habe mich am Freitag gar nicht getraut, was ich will. Ich wollte zwei gute Läufe, das ist gelungen, mit Fehlern. Und ich will mir jetzt nicht einreden, dass alles schlecht war, davon werde ich auch nicht besser“, meinte Brennsteiner zu seiner Rückkehr. Und weiter: „Die Ansprüche werden höher im Laufe der Saison. Das Ziel ist es ja, bei euch zu stehen, wenn der Platzsprecher nicht mehr das Rennen kommentiert ...“
Dazu fehlt aber etwas: „Das klingt merkwürdig, aber es sind Kleinigkeiten. Ich will kontinuierlich zulegen. Und zudem muss man sagen: Roland Leitinger wäre sicher vorne dabei gewesen, ehe er den blöden Ausfall hatte.“
Das mag stimmen, doch auch Leitinger weiß, dass man sich vom „Hättiwari“nichts kaufen kann. „Aber ich habe auch gesehen, dass das Paket offenbar funktioniert.“Das hat etwa Marco Schwarz ganz gefehlt: „Für mich ist das einfach eine Katastrophe. Man will beim ersten Rennen gescheit Gas geben, anschreiben. Aber ich bin nicht ins Fahren gekommen. Jetzt heißt es arbeiten und tüfteln, damit das schnell besser wird.“
Womit wir bei den Abfahrern sind, die gar nicht unzufrieden waren. „Ich wollte zwei solide Läufe herunterbringen, das ist mir gelungen. Ich habe gepunktet – Ziel erreicht“, sagte etwa Kriechmayr und Mayer ergänzte: „Der zweite Lauf war zu verhalten, der erste war gut – deshalb war es ein guter Tag, obwohl ich nicht in die Top 20 gekommen bin.“Und zum verlorenen Duell mit Kriechmayr meinte er: „Vorsprung verwalten ist zu wenig gegen ihn.“
Enttäuscht: Die Österreicher blieben ohne Spitzenplätze