Kleine Zeitung Steiermark

Blutspende­rin

- Von Thomas Martinz

Kärntnerin war mit Malaria infiziert und hat Fragebogen falsch ausgefüllt. Eine 84-Jährige starb. Geldstrafe wegen fahrlässig­er Tötung.

Eine gebrochene Frau (59) sitzt vor Richter Mario Zˇuzˇek am Bezirksger­icht Spittal. Einst lebensfroh, leidet sie nun an Depression­en und Schlafstör­ungen, nimmt Medikament­e. Immer wieder wird die ehemalige Landwirtin von Weinkrämpf­en geschüttel­t. „Ich übernehme die Verantwort­ung, bin schuld am Tod eines Menschen“, schluchzt sie.

Von 15. Jänner bis 4. Februar 2019 war sie mit ihrem Mann in Uganda, um ein Imker-projekt aufzubauen. Sie hatte Malariapro­phylaxe eingenomme­n. Zurück in Oberkärnte­n wurde sie vom Roten Kreuz am 19. Februar per SMS und telefonisc­h ersucht, Blut zu spenden. „Ich ließ mich breitschla­gen, obwohl ich Gäste und viel Stress hatte.“Dann der verhängnis­volle Fehler: Frage 20 am Formular – jene nach einem Auslandsau­fenthalt in den letzten sechs Monaten – kreuzte sie mit „Nein“an.

Am 1. März klagte sie über Fieberschü­be, wurde ins Krankenhau­s Spittal eingeliefe­rt, wo eine leichte Form der Malaria festgestel­lt wurde. „Als mich das Rote Kreuz nach Klagenfurt überstellt­e, habe ich den Sanitäter aufmerksam gemacht, dass ich Blut gespendet habe“, sagt die Frau vor Gericht. Der Sanitäter habe das dem Fahrer weitergele­itet und dieser habe Minuten später erklärt, die Sache sei erledigt. Das bestätigt der Sanitäter, der Fahrer – gegen ihn läuft ein Ermittlung­sverfahren – entschlägt sich der Aussage.

Erledigt war nichts: Am 24. Februar wurde einer Frau (84) in Klagenfurt im Zuge einer OP

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