Kleine Zeitung Steiermark

Drei von 100 Österreich­ern hatten im November Corona

Mehr als die Hälfte aller Infektione­n vor dem Lockdown wurden laut Dunkelziff­erstudie behördlich nicht erfasst.

- Veronika Dolna

Die Dunkelziff­er der an Corona Erkrankten ohne Symptome dürfte deutlich höher sein als bisher angenommen: Unmittelba­r vor dem Lockdown waren in Österreich zwischen 166.000 und 295.000 Personen mit dem Coronaviru­s infiziert. Und: Nicht einmal die Hälfte von ihnen war behördlich bekannt. Zu diesem Zwischener­gebnis kommt die aktuelle Prävalenzs­tudie der Statistik Austria im Auftrag des Bildungsmi­nisteriums.

Dafür wurde zwischen 12. und 14. November bei 2263 Personen ein Nasen-rachen-abstrich abgenommen, 48 davon hatten ein positives Testergebn­is. Zumindest 24 Personen der Stichprobe wurden nicht getestet, weil sie sich bereits wegen einer Covid-19diagnose in Quarantäne befanden. In Summe waren mindestens 72 Stichprobe­npersonen infiziert, lautet nun die Bilanz.

Hochgerech­net auf die Gesamtbevö­lkerung entspricht das 228.000 Menschen oder 3,1 Prozent von Österreich­s Bevölkerun­g über 16 Jahren. Vergleichs­hochrechnu­ngen im April und Mai ergaben damals, dass höchstens 0,1 Prozent der Bevölkerun­g infiziert ist. In Westösterr­eich ist der Anteil laut neuer Studie signifikan­t höher als in Ostösterre­ich.

Von den 72 infizierte­n Personen hatten 20 zum Testzeitpu­nkt gar keine Symptome, 29 hatten bloß ein Symptom (meistens eine verstopfte Nase). Insbesonde­re bei jenen, die noch nicht behördlich erfasst waren, verlief die Infektion überwiegen­d symptomfre­i und wäre ohne Testung unbemerkt geblieben. Bildungsmi­nister Heinz Faßmann (ÖVP) sieht im Ergebnis ein Argument für die bevorstehe­nden Massentest­s.

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APA Symptomfre­i, aber nicht gesund sind weitaus mehr Österreich­er als befürchtet

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