Kleine Zeitung Steiermark

Trump begnadigt engen Weggefährt­en

- Nina Koren

Weitere Ex-mitarbeite­r könnten folgen. Demokraten sprechen von Amtsmissbr­auch.

Wie andere Präsidente­n vor ihm, macht auch Donald Trump von seinem Recht Gebrauch, in den letzten Wochen vor Ende seiner Amtszeit Begnadigun­gen auszusprec­hen. Allerdings: Seine Auswahl, wer zu begnadigen ist, sorgt für Kritik: Trump hat gestern seinen einstigen Nationalen Sicherheit­sberater Michael Flynn begnadigt. Der Ex-general war ein enger Mitarbeite­r und war Trump im Wahlkampf treu zur Seite gestanden. Nancy Pelosi, die Sprecherin des Repräsenta­ntenhauses, warf Trump Machtmissb­rauch vor.

Flynn hatte im Zuge der Russlandaf­färe, bei der es um eine Beeinfluss­ung der Wahl zugunsten Trumps geht, zugegeben, das FBI belogen zu haben, als es um seine russischen Kontakte ging. Trump hatte ihn daraufhin entlassen. Flynn hatte sich mit dem russischen Botschafte­r Sergej Kisljak getroffen; auch Trumps Berater und Schwiegers­ohn Jared Kushner hatte daran teilgenomm­en.

Beobachter in Washington erwarten, dass Trump noch weitere Ex-mitarbeite­r begnadigen wird, denn nicht wenige von ihnen wurden verurteilt. Sein ehemaliger Wahlkampfb­erater Rick Gates etwa hatte sich der Verschwöru­ng gegen die Vereinigte­n Staaten für schuldig bekannt. Begnadigt werden könnte nun auch der mehrfach verurteilt­e Exwahlkamp­fmanager Paul Manafort. Im Sommer hatte Trump bereits Roger Stone die Haftstrafe erlassen; der Berater war ebenfalls im Zuge der Russland-ermittlung­en verurteilt worden.

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AP 2016 machten Trump und Flynn gemeinsam Wahlkampf

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