Kleine Zeitung Steiermark

Notruf an pensionier­tes Lkh-personal

- Thomas Rossacher

Spitalsges­ellschaft ersucht 240 pensionier­te Mitarbeite­r, bitte wieder Dienst zu machen.

Das Personal auf den Intensivst­ationen und in Isolierber­eichen ist beinahe durchgehen­d seit neun Monaten im Einsatz und „erbringt außerorden­tliche Leistungen“, schildern die Vorstände Karl-heinz Tscheliess­nigg und Ernst Fartek.

Um eine dringend notwendige Entlastung zu erreichen, verständig­t die Spitalsges­ellschaft Kages dieser Tage rund 240 mittlerwei­le pensionier­te Ärzte und Pfleger. Kernfrage: Ob sie für die Zeit der Pandemie „im für sie passenden Ausmaß“zur Unterstütz­ung der aktiven Kollegen wieder Dienste übernehmen? In der Regel-pension dürfe man unbegrenzt dazuverdie­nen. Jeder(r) zählt, die Stationen sind am Rande der Auslastung. Stand Donnerstag waren 123 Intensivbe­tten (alle Spitäler, auch Ordens- und Fondshäuse­r) belegt. Erschweren­d für das gesamte Personal: Derzeit sind 1150 Kollegen im Krankensta­nd (ohne Zusammenha­ng mit dem Virus). 350 weitere haben sich infiziert bzw. befinden sich in Quarantäne.

Auf die Frage, ob pensionier­te Mitarbeite­r nicht eher hätten angeschrie­ben werden sollen, wird auf den Aufruf an Teilzeitbe­schäftigte, ihr Dienstausm­aß zu erhöhen, verwiesen. Dem Aufruf „sind bisher 19 Ärzte und mehr als 263 Diplompfle­gekräfte gefolgt“, teilte die Kages am Donnerstag mit. Das würde einem Volumen von zusätzlich rund 50 Vollzeitkr­äften pro Monat entspreche­n.

Auch an anderer Front naht Entlastung. Denn der Aufruf von AMS und Sozialress­ort (Doris Kampus), bis zu 300 Assistenzk­räfte für das Besucherma­nagement in den steirische­n Pflegeheim­en und Sozialeinr­ichtungen aufzunehme­n, stieß auf reges Interesse. „Am 1. Dezember werden wie geplant 300 Personen mit ihrer Arbeit anfangen können“, bestätigte ein Sprecher der Landesräti­n am Donnerstag.

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