Notruf an pensioniertes Lkh-personal
Spitalsgesellschaft ersucht 240 pensionierte Mitarbeiter, bitte wieder Dienst zu machen.
Das Personal auf den Intensivstationen und in Isolierbereichen ist beinahe durchgehend seit neun Monaten im Einsatz und „erbringt außerordentliche Leistungen“, schildern die Vorstände Karl-heinz Tscheliessnigg und Ernst Fartek.
Um eine dringend notwendige Entlastung zu erreichen, verständigt die Spitalsgesellschaft Kages dieser Tage rund 240 mittlerweile pensionierte Ärzte und Pfleger. Kernfrage: Ob sie für die Zeit der Pandemie „im für sie passenden Ausmaß“zur Unterstützung der aktiven Kollegen wieder Dienste übernehmen? In der Regel-pension dürfe man unbegrenzt dazuverdienen. Jeder(r) zählt, die Stationen sind am Rande der Auslastung. Stand Donnerstag waren 123 Intensivbetten (alle Spitäler, auch Ordens- und Fondshäuser) belegt. Erschwerend für das gesamte Personal: Derzeit sind 1150 Kollegen im Krankenstand (ohne Zusammenhang mit dem Virus). 350 weitere haben sich infiziert bzw. befinden sich in Quarantäne.
Auf die Frage, ob pensionierte Mitarbeiter nicht eher hätten angeschrieben werden sollen, wird auf den Aufruf an Teilzeitbeschäftigte, ihr Dienstausmaß zu erhöhen, verwiesen. Dem Aufruf „sind bisher 19 Ärzte und mehr als 263 Diplompflegekräfte gefolgt“, teilte die Kages am Donnerstag mit. Das würde einem Volumen von zusätzlich rund 50 Vollzeitkräften pro Monat entsprechen.
Auch an anderer Front naht Entlastung. Denn der Aufruf von AMS und Sozialressort (Doris Kampus), bis zu 300 Assistenzkräfte für das Besuchermanagement in den steirischen Pflegeheimen und Sozialeinrichtungen aufzunehmen, stieß auf reges Interesse. „Am 1. Dezember werden wie geplant 300 Personen mit ihrer Arbeit anfangen können“, bestätigte ein Sprecher der Landesrätin am Donnerstag.