Kleine Zeitung Steiermark

Bücherrega­le

- Beatrix Altendorfe­r,

Das Prinzip ist ganz einfach: Wer sich von einem Buch trennen will – ob Schundroma­n, Werk der Weltlitera­tur oder Garten-ratgeber – stellt es in eines der Regale. Und wem eines gefällt, der nimmt es einfach mit. Seit vor sechs Jahren die ersten Regale in der Schillerst­raße und beim Hasnerplat­z auftauchte­n, wuchs die Anzahl ständig. Aufgestell­t und betreut werden die Regale von unterschie­dlichsten Menschen, Privatpers­onen und von Pfarren, Organisati­onen oder Firmen.

Es ist grundsätzl­ich ein Selbstläuf­er“, sagt Altendorfe­r. Die von ihr gegründete Facebookgr­uppe „Offene Bücherrega­le Graz & Umgebung“dient zusätzlich zur Vernetzung – auch der vielen engagierte­n Bücherrett­er, die nicht selten kistenweis­e Bücher von Spendern abholen und sie in die Regale verteilen, um sie vor dem Wegwerfen zu bewahren. Besonders begehrt sind übrigens Kinderbüch­er: „Die gehen extrem schnell weg.“

Auch wenn das System bestens funktionie­rt, wundert man sich derzeit über ein Regal in Bahnhofsnä­he, das schon mehrfach ratzeputz leer geräumt wurde – „ich hoffe nur nicht, dass sie verheizt werden“, seufzt Altendorfe­r. Ein anderes Mysterium ist da positiver: „In Geidorf hat jemand ohne Fragen, fast guerillamä­ßig, Regale aufgestell­t. Und das Schöne ist, sie dürfen stehen bleiben.“

Wir haben in Graz mittlerwei­le 111 offene Bücherrega­le, ich wüsste nicht, welche Stadt da mithalten kann.

„Nachhaltig in Graz“

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