Antisemitischer Angriff in Wien
Ein Rabbiner wurde von einer Unbekannten attackiert. Die Frau hatte ein Messer und gab judenfeindliche Parolen von sich.
In Wien-landstraße kam es zu einem antisemitisch motivierten Übergriff. Ziel war ein jüdischer Geistlicher, der sich gerade bei einer Bushaltestelle aufhielt, als er attackiert wurde. Eine unbekannte Frau, etwa 50 Jahre alt, zückte dabei ein Messer und rief judenfeindliche Parolen, als sie den Mann trat und ihm Hut und Kippa vom Kopf riss. Danach flüchtete sie, die Polizei fahndete nach der Unbekannten und bittet etwaige Zeugen um Hinweise. Mittlerweile hat das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung die Ermittlungen übernommen. Der Rabbiner blieb unverletzt.
Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) zeigte sich ob des Vorfalls alarmiert: „Der Angriff auf den Rabbiner zeigt uns, dass Antisemitismus auch in unserer Gesellschaft besteht.“Schon zuvor wurde aufgrund sicherheitspolizeilicher Erkenntnisse die verstärkte Überwachung von Synagogen angeordnet. Im Innenministerium werden nun Videoaufzeichnungen überprüft, die von Kameras in der Umgebung aufgenommen wurden. Damit erhofft man sich Hinweise auf die Identität der Angreifenden. Ein islamistisches Motiv gilt derzeit als unwahrscheinlich.
Gestern sprach Nehammer mit Oskar Deutsch, dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, über die Sicherheitslage für die jüdische Gemeinde in Wien. Deutsch bezeichnete den Angriff als „verstörenden Vorfall“, doch die jüdische Gemeinde werde sich davon nicht einschüchtern lassen. Die anderen Glaubensgemeinschaften in Österreich bekundeten ihre Solidarität.