Die Schwachen stark machen
Wer in diesen Tagen Chronik-spalten liest, zweifelt an der Menschheit: „Wegen Mundschutz Security bespuckt“, „Im Internet zu Krieg aufgerufen“. In Graz ist am Donnerstag ein Obdachloser zum zweiten Mal innerhalb von 20 Stunden attackiert und ausgeraubt worden. Hass, Zorn und Gewalt scheinen derzeit überall zu sein und sehr oft trifft es die Schwächsten.
Der Lockdown nervt, Jobs wackeln, Unsicherheit und Ungewissheit herrschen – eine Erklärung vielleicht, aber noch lange kein Grund. s muss sich nicht erst das Fest der Nächstenliebe ankündigen, damit uns klar wird: Durch diese Pandemie kommen wir nur gemeinsam und indem wir auf die Ärmsten und Verletzlichsten unter uns aufpassen. Nicht zuletzt, weil die Krise zeigt, wie schnell Gesundheit und Geld weg sein und Starke schwach werden können. Ein letzter Trost in düsteren Zeiten: Die Menschheit ist zum Glück nie ganz so zum Verzweifeln wie in den Chronik-spalten.
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