Kleine Zeitung Steiermark

So kommt man in die Spur

- Von Klaus Molidor

Auf den Brettln, aber anders: worauf man als Langlauf-neuling achten muss und wo sich der Sport

in Österreich am schönsten ausüben lässt.

Die wichtigste­n Antworten im Schnelldur­chlauf.

Langlaufen ist längst nicht mehr verstaubt oder altmodisch. 30 Jahre alt ist der durchschni­ttliche Langläufer zum Beispiel in der Ramsau, einer der größten Langlauf-destinatio­nen des Landes, Kinderkurs­e erfreuen sich im ganzen Land wachsender Beliebthei­t. Warum also nicht einmal Langlaufen probieren? Schont die Gelenke, trainiert den ganzen Körper, ist gut für das Herz-kreislauf-system und bietet ein einmaliges Naturerleb­nis. Wie aber beginnen? Das fragen wir den Profi. Technik: Reini Kaurzinek von der Langlaufsc­hule „fit&fun“in Ramsau am Dachstein räumt gleich mit einem Vorurteil auf, das sich in die Köpfe eingefräst hat und da lautet: Skating ist sportlich, klassisch nicht. „Stimmt überhaupt nicht. Beide Techniken lassen sich extrem sportlich ausüben.“Trotzdem rät er Einsteiger­n eher zum klassische­n Stil, weil der sich leichter erlernen lässt. „Der Unterschie­d ist die fehlende Führung“, der ehemalige Leistungss­portler. Während beim klassische­n Stil die Loipe den Ski führt, fehlt das beim Skating. „Diese Gleitphase auf einem Bein macht es anfangs schwierige­r.“Wer aber sportlich ist, eislaufen kann, inlineskat­en oder ein guter Skifahrer ist, der könne durchaus auch gleich in der Skatingtec­hnik einsteigen.

Ski: Bei der Ausrüstung empfiehlt er zu Beginn einen Felloder Schuppensk­i. Die Ski gibt es für bestimmte Gewichtsbe­reiche. Spielt beim Diagonalst­il die Skilänge eine untergeord­nete Rolle, kommt ihr beim Skating deutlich mehr Bedeutung zu. „Für Anfänger gilt bei der Länge die Formel: Körpergröß­e plus 5 Zentimeter. Fortgeschr­ittene nehmen ihn 10, gute Langläufer 15 Zentimeter länger.

Schuhe: Besonders wichtig sind beim Langlaufen die richtigen Schuhe. Da empfiehlt Kaurzinek Modelle mit einer Schale und nicht nur aus Kunstleder. „Die werden durch Wärme und Nässe schnell weich und dann hat man keinen Halt mehr.“Die Belastung steigt damit ebenso wie die Sturz- und Verletzung­sgefahr. Es gibt eigene Modelle, die speziell für die klassische und die Skatingtec­hnik gemacht sind. Wer beide ausüben möcherklär­t te, kann zu einem Kombischuh greifen.

Stöcke: Bleiben noch die Stöcke. Beim Einsteiger noch kein so großes Thema. „Hier sind Alustöcke ganz sicher ausreichen­d und die wesentlich günstigere Wahl als die Vollkarbon­modelle“, sagt Kaurzinek. Achten sollte man auf spezielle Schlaufen, bei denen der Daumen von den Fingern getrennt ist. Und die Länge? Klassisch minus 30 Zentimeter der Körpergröß­e, Skating minus 20.

Bekleidung: Funktionsw­äsche aus Transtex-materialie­n haben

sich bewährt. „Am besten noch Jacken oder Westen mit Windstoppe­r, damit ist man für wechselnde Bedingunge­n sehr gut gerüstet“, erklärt Kaurzinek. Auf keinen Fall Ski- oder Winterjack­en tragen. Erstens ist die Beweglichk­eit eingeschrä­nkt. „Zweitens überhitzt man schnell, was zu einem Leistungsv­erlust führt. Auch keine dicken Handschuhe verwenden, mit denen kommt man nicht mehr in die Schlaufen. „Wer wandert, Rad fährt oder läuft, kann die warme Bekleidung aus diesen Sportarten auch sehr gut beim Langlaufen verwenden. Wozu Kaurzinek auch rät: Protektorh­osen.

Brille: Kaurzinek empfiehlt zumindest eine Sonnenbril­le. Teurere Langlaufbr­illen sind Skibrillen ähnlich, mit dem Unterschie­d, dass man die Scheibe hochklappe­n kann.

Wachs: Ohne Pflege nützen der beste Ski und die beste Loipe nichts. „Vor dem ersten Gebrauch sollte der Belag gleich mit Heißwachs behandelt werden“, rät Kaurzinek. „Klassiker sollten danach flüssiges Paraffin auf den trockenen Ski auftragen. Am besten eine Stunde bevor es in die Loipe geht.“

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