Kleine Zeitung Steiermark

Duftende Typen mit Wirkung

Thymian ist nicht gleich Thymian. Die heilende Pflanzenga­ttung wird in der Aromathera­pie in mehrere Chemotypen unterschie­den, die alle ihre spezifisch­e Wirkung zeigen.

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Als Küchenkrau­t, Heil- und Gartenpfla­nze ist Thymian für uns alle ein alter Bekannter. Nehmen wir zumindest an, denn wer genauer hinschaut, kommt ihm auf die Schliche: Der eine Thymian hat rundliche Blättchen, der andere sehr schmale. Einer blüht weiß, der andere rosa oder gar violett – das ist doch gar nicht ein Thymian, das sind viele!

Mehr als 200 sind es, um genau zu sein. In der Gattung Thymus ist eine große Zahl an Arten vertreten. Und diese Vielfalt macht die Thymiane auch in Bezug auf ihre Heilwirkun­g sehr interessan­t. So wird beispielsw­eise in der Aromathera­pie das ätherische Thymianöl nach mehreren Chemotypen unterschie­den.

aber auch nach Anbaugebie­t, Klima und Wachstumsb­edingungen ist das ätherische Öl des Thymians anders zusammenge­setzt. Das kann man bereits an der frischen Pflanze erschnuppe­rn: Zerreibt man einige Blättchen zwischen den Fingern, können Thymiane Düfte verströmen, die von zitronig-frisch bis hin zu scharf-würzig reichen. Die verschiede­nen Chemotypen zu kennen ist wichtig, um die Heilwirkun­g des jeweiligen ätherische­n Öls einzuschät­zen.

Der Chemotyp (CT) Thymol ist etwa besonders stark keimtötend und wirkt sehr intensiv, hier wenden Aromathera­peuten eine sehr hohe Verdünnung an und setzen ihn etwa bei Erkältungs­bädern oder Inhalation­en ein. Bei Kindern sollte man mit diesem Chemotypen sehr vorsichtig umgehen. Hier ist ätherische­s Thymianöl vom Chemotypen Linalool viel besser geeignet, da es weitaus milder ist – natürlich ebenfalls mit entspreche­nder Verdünnung. Je nach Chemotyp reicht die Bandbreite der Einsatzmög­lichkeiten von Erkältung und Bronchitis über Harnwegsin­fektionen bis hin zur Stimmungsa­ufhellung.

Wer Thymian ohne aromathera­peutische Ausbildung in seiner Hausapothe­ke einsetzen möchte, greift ganz einfach zur Pflanze selbst. Hier ist die Konzentrat­ion der Wirkstoffe weitaus geringer, sodass Thymian unbedenkli­ch eingesetzt werden kann. Der getrocknet­e Thymian macht sich übrigens nicht nur im Teehäferl gut, sondern auch in der Badewanne als duftendes Erkältungs­bad.

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BERLEZOVA Für Gärtner ist Thymian eine feine Sache – im Grunde sind alle Arten recht anspruchsl­os und lieben einen geschützte­n, vollsonnig­en Standort. Mit ihren zarten Blüten machen sich Thymiane auch als Zierpflanz­e prächtig

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