Milliardenpoker um weitere Hilfen
November: 71.800 Anträge für 1,6 Milliarden. Blümel: Tourismus rasch öffnen.
Finanzminister Gernot Blümel will eine möglichst rasche Öffnung des Wintertourismus, wenn die Infektionszahlen das zulassen. Der Wintertourismus sei „existenziell für die Volkswirtschaft“. Den Finanzminister bringen länger laufende Coronahilfen zunehmend unter Budgetdruck. Für den Lockdown im November haben bisher 71.800 Unternehmen Anträge auf bis zu 80 Prozent Umsatzersatz im Gesamtvolumen von 1,6 Milliarden Euro gestellt. „800 Millionen Euro sind davon bereits auf die Konten der Unternehmen geflossen, rund 500 Millionen sollten diese Woche bei den Betrieben landen“, sagte Blümel in einem Skypegespräch. Rund 45.000 kleinere Unternehmen hätten Umsatzersatz bis zu einer Höhe von 10.000 Euro gestellt. Zugleich gab es Fixkostenersatz und Kurzarbeithilfe. Die Frage der Kleinen Zeitung nach Höhe und Berechnung des Umsatzersatzes im Dezember ließ Blümel offen: „Darüber wird noch verhandelt.“Auch zu einem Ende des Umsatzersatzes im Jänner oder Februar wollte er sich nicht äußern: „Klar ist, dass der Umsatzersatz eine kurzfristige Überbrückung ist und nicht bis Juni 2021 laufen kann.“
Der Wintertourismus würde 8,2 Milliarden Euro umsetzen, der Tourismus 15 Prozent zum BIP beitragen, mehr als in Italien. Der Handel spricht von einem „Seuchenjahr“und erwartet laut Prognose von Regioplan einen Einbruch der Weihnachtsumsätze um 17 Prozent von 2,1 auf 1,75 Milliarden Euro. Der stationäre Handel werde sogar auf 48 Prozent des Gesamtkuchens am Weihnachtsgeschäft einbrechen, der Onlinehandel um 47 Prozent steigen und ein Drittel erreichen.