Und werden Sie sich impfen lassen?
Wer bei der Covid-impfung Angst vor Langzeitnebenwirkungen hat, muss noch lange kein Hardcore-impfgegner sein.
Im Grunde ist alles geklärt. Unser Kanzler hat ja die beruhigende Formel ausgegeben, dass die Pandemie im Sommer beendet sein wird und zu Jahresbeginn die „vulnerablen Gruppen“, also Ältere, gegen Covid19 geimpft werden. Was der Vorsitzende der deutschen Arzneimittelkommission, Wolfdieter Ludwig, von dieser Prognose hält? Die Pandemie sei im Sommer „definitiv nicht beendet“, betont er. Und die Frage nach möglichen Langzeitnebenwirkungen der Impfung? Da sollen die Menschen bei ihren Ängsten abgeholt werden? Also klare Antworten, wenn wie im ZDF auf Hunderte Jugendliche in Schweden verwiesen wird, die als Folge der Schweinegrippe-impfung ein Leben lang an einer unheilbaren Schlafkrankheit leiden werden. Eine klare und unbequeme Antwort ist jene von Ludwig. Der Hinweis, die Zulassungsbehörden würden es schon richten, sei zu einfach, warnt er. Es sei auch offen, ob überhaupt genügend Ältere in den Studien erfasst seien.
Wäre hoch an der Zeit, dass auch der Kanzler offene Fragen schon aus Gründen der eigenen Glaubwürdigkeit selbst anspricht. Er müsste langsam wissen, dass sich das Virus nicht an Verlautbarungen hält und sich immer mehr fragen, welchem Urteil sie trauen können. Und dass Vertrauen das wichtigste Kapital ist, um Menschen zu überzeugen. Auf Zulassungsbehörden zu verweisen, wird, wie Schweden zeigt, zu wenig sein. ein, da geht es nicht um die Gruppe der Verschwörungsideologen oder Hardcoreimpfgegner, die ihr Kind nicht gegen Masern impfen lassen und damit in Kauf nehmen, andere zu gefährden. Da geht es um jene, die an die Verlässlichkeit der Forschung glauben, aber sich um aktuell nicht absehbare Langzeitfolgen sorgen. Und die hoffen, dass die Vorteile einer Covid-impfung mögliche Nachteile wettmachen.
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