„Es geht noch einfacher“
Alex Mseddi, Nima Valinezhad, Katja Riehle und Denise Rabitsch übersetzen Nachrichten in einfache Sprache.
Es gibt Artikel, wo mit Fachbegriffen einfach so um sich geworfen wird und man eigentlich kein Wort versteht, erklärt Alex Mseddi aus Graz. Das verstehen der 24-Jährige, sein Kollege Nima Valinezhad (20) aus Graz und die beiden Kolleginnen Katja Riehle (49) aus Graz und Denise Rabitsch (28) aus Wildon als Auftrag. Sie sind Teil des inklusiven Redaktionsteams der Lebenshilfen Soziale Dienste, das in Kooperation mit der Kleinen Zeitung normalerweise mitten im Newsroom angesiedelt ist.
Fremdwörter rausfiltern oder erklären, kurze und grammatikalisch einfache Sätze formulieren, leicht verständliche und eindeutige Wörter verwenden oder auch Nebensätze vermeiden – das sind ihre Werkzeuge. Aktuell im Homeoffice, haben sie sich an diesen Arbeitsalltag gewöhnt: „Der Start des Projekts fiel genau in den ersten Lockdown. Insofern ist es nicht ganz so neu – aber einfacher, weil wir jetzt schon professioneller aufgestellt sind“, schildert Katharina Pillmayr, die das inklusive
Normalerweise
wird auch Radio Steiermark jeden Freitag um 18.30 Uhr einen Nachrichtenwochenrückblick in einfacher Sprache senden.
Projekt journalistisch begleitet.
Nima Valinezhad findet das Homeoffice ohnehin „gemütlicher“. „In der Früh aufstehen, frühstücken, Laptop einschalten, recherchieren und Artikel lesen, dann die lieben Kollegen kontaktieren und die Themen besprechen“, so sein Start in den Redaktionstag. Gerade in Zeiten des „Medienlieblings Corona“, wie es Alex Mseddi formuliert, stoße man immer wieder auf das Wort „Infektion“– und das führe in der Redaktion zu Diskussionen. „Ich meine nicht, dass es so kompliziert ist, aber es geht noch einfacher“, so Mseddi.
„Mit den Artikeln sollen Leser nicht nur die Möglichkeit haben, Nachrichten lesen und verstehen zu können, sondern sie sollen mitsprechen können. Das ist wirkliche gesellschaftliche Teilhabe“, erklären Pillmayr und der Pädagoge Pascal Striedner. „Dass man bei den Berichten, die man verfasst, etwas Neues dazulernt“, begeistert Katja Riehle. Die Katzenbesitzerin schreibt in ihrer Freizeit Geschichten. uch Alex Mseddi profitiert privat beim Schreiben von Mangas (japanische Comics) von seiner beruflichen Tätigkeit. „Durch die Arbeit erfährt man einfach mehr von der Welt. Das ist gut – aber gleichzeitig auch schlecht“, spielt er auf die nicht immer positiven Nachrichten an. Für Nima Valinezhad steht Allgemeinwissen jedoch an erster Stelle: „Jeder sollte wissen, was in der Welt passiert.“
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